Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein richtungsweisendes Spiel
Bezirksliga Nord Vor drei Monaten hat der TSV Gersthofen den damaligen Landesligisten TSV Aindling zum Abstieg verurteilt. Der hat eine Rechnung offen und einen neuen Trainer
Gersthofen Gerade mal drei Monate ist es her, dass sich beide Mannschaften zuletzt gegenüberstanden. In der Relegation schickte der TSV Gersthofen den damaligen Landesligisten TSV Aindling mit zwei Siegen (3:0 und 1:0) in die Bezirksliga. Da die Gersthofer in der zweiten Relegationsrunde am SC Aufkirchen scheiterten, gibt es am sechsten Spieltag der Fußball-Bezirksliga Nord ein Wiedersehen. Am heutigen Freitagabend (Anpfiff 19.30 Uhr) stehen sich die beiden Rivalen zum Klassiker in der AbensteinArena gegenüber.
Von einem richtungsweisenden Spiel spricht Florian Fischer, ein Teil des kickenden Gersthofer Trainer-Duos. Während er selbst am Mittwochabend im Pokal gegen die SC pausierte, hat sein Partner Mario Schmidt gespielt und sich erneut einen dicken Knöchel eingehandelt. Einsatz fraglich. Ansonsten war Fischer trotz der 0:1-Niederlage zufrieden: „Für das, dass wir sozusagen ohne 17 gespielt haben, war das vollkommen in Ordnung. Zum Sieg hat es nicht gereicht, weil bei eigenem Ballbesitz die Kreativität und der Zug zum Tor gefehlt haben. Ich bin aber nicht böse, dass der Pokal jetzt Geschichte ist. Die vielen englischen Wochen – das war schon brutal.“
Positiv sah Fischer das Comeback von Stefan Schnurrer, der die ersten Gehversuche nach Urlaub und Verletzung machte. „Er wird eine Option sein“, so Fischer. Keine ist dagegen Donovan Anwander, der sich nach der Rückkehr aus dem Urlaub im ersten Training eine Bänderver- letzung zugezogen hat. „Obwohl wir gar nicht richtig trainiert haben“, schüttelt Fischer den Kopf. Bangen muss er auch um Torhüter Michael Finkert. Bereits am Mittwoch wurde er von A-Jugend-Torhüter Jürgen Engelleiter vertreten, der auch gegen Aindling erste Wahl wäre, weil Robert Senft und Axel Rehm verletzt sind. „Jeden Tag etwas Neues“, hat sich Fischer an die Hiobsbotschaften schon gewöhnt. An eine „Wunderheilung“will er auch im Falle von Ferkan Secgin nicht glauben.
„Die Brisanz ist da“, sagt der Gersthofer Coach mit Blick auf das Derby. Zu einen durch die Relegation („Die werden Rehabilitation wollen.“), zum anderen durch den neuen Trainer. Für Herbert Wiest wird das Nachbarschaftsderby sogar die Premiere sein. Nachdem das ToKissinger to-Pokal-Spiel vom SV Feldheim abgesagt wurde, bestreitet Aindlings neuer Coach seine PflichtspielPremiere in Gersthofen.
Nach einem Fehlstart mit einem 1:1 im Eröffnungsspiel beim VfL Ecknach und zwei Niederlagen gegen den TSV Meitingen (1:2) und SV Holzkirchen (2:6) hat es beim Topfavoriten, der unverzüglich in die Landesliga zurückwill, schon nach drei Spieltagen einen Trainerwechsel gegeben. Thomas Wiesmüller musste seine Sporttasche packen, Co-Trainer Joachim Kessel übernahm und brachte den TSV mit zwei Siegen gegen Glött (2:0) und in Adelzhausen (3:1) wieder in die Spur. Jetzt soll es Herbert Wiest richten. „Wir werden einen anderen TSV Aindling erleben, wie wir bisher erlebt haben“, glaubt Florian Fischer.