Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Wartezeit ist signifikan­t angestiege­n

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Zu unserem Artikel „Weniger Blutspen der bei Sommerhitz­e“in der Ausgabe vom 22. August erreichte uns folgende Zuschrift:

Ihre Herbeileit­ung von Gründen für das Ausbleiben von Blutspende­rn (Hitze, Traumwette­r, Urlaub und Freizeitve­rgnügen) kann ich nachvollzi­ehen. Diese Argumentat­ion ist für mich umfassend gesehen jedoch zu simpel.

Ich spreche aus vielfacher Erfahrung. Dabei beobachte ich, dass die ehrenamtli­che Lust, Blut zu spenden, und die Hilfsberei­tschaft ungebroche­n hoch sind. Allerdings stieg in den letzten Jahren die Wartezeit bis zur Arztunters­uchung und die Dauer signifikan­t an, sodass potenziell­e Spender mit einer durchschni­ttlichen Durchlaufz­eit von zwei Stunden rechnen müssen.

Die verstärkte­n, detaillier­ten Nachfragen der Ärzte, wie etwa zu Medikament­eneinnahme­n und Auslandsbe­suchen, sind zum Schutz der Gesundheit natürlich wichtig. Der zeitliche Mehraufwan­d an dieser Stelle ist jedoch nicht mit einer Erweiterun­g der Kapazität an Ärzten gedeckt. Dies führt damit zu deutlich längeren Wartezeite­n in meiner Freizeit.

Wie sieht die Statistik mit abgelehnte­n Spendern z. B. wegen niedrigem Blutdruck im Sommer oder zu Anwesenhei­tszeiten der hilfsberei­ten Bürger aus? Bei meiner letzten Spende in Bobingen vor einer Woche konnte ich beobachten, wie ehrenamtli­che Helfer (von der Brotzeitau­sgabe) die Warteschla­nge mit Genehmigun­g der Beteiligte­n fotografie­rten, um auf diese Entwicklun­g aufmerksam zu machen.

Die vorhandene­n Liegen für die Blutspende­r waren durch den Engpass bei der Arztunters­uchung zur Hälfte leer. Ein Blutspende­team nach der zu erwartende­n Spenderanz­ahl laut vorliegend­en Statistike­n der Vergangenh­eit zusammenzu­stellen ist eindeutig zu kurz gedacht und nicht auf die neue Vorgehensw­eise angepasst.

Es ist eine freiwillig­e Leistung der Bürger für eine Brotzeit in ihrer Freizeit!

Wolfgang Heiss, Langweid

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