Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was soll in Meitingen realisiert werden?

Hintergrun­d Warum ein Entwicklun­gskonzept für den Ort nötig ist und was das im Endeffekt mit dem Geld zu tun hat. Mit dabei sind Ideen für die Schlosswie­se, das Radwegenet­z und den Hort an der Grundschul­e

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Meitingen Es sind sperrige Begriffe und langwierig­e Verfahren. Dennoch: Was derzeit im Hintergrun­d in Meitingen läuft, hat große Auswirkung­en auf die Zukunft des Ortes. Im Kern geht es dabei um Geld – sprich um Zuschüsse. Damit diese in die Marktgemei­nde fließen, muss der passende Topf angebohrt werden. Den hat Meitingen bereits gefunden und schon erste Gelder daraus bezogen. Das Bund-Länder-Förderprog­ramm heißt „Soziale Stadt“.

Laut Bürgermeis­ter Michael Higl befindet sich viel Geld in diesem Topf. Doch die Sache hat einen Haken. Wer in den Genuss der Förderung kommen will, muss auch liefern. Dazu gehört unter anderem, dass die Kommune ein „Integriert­es städtebaul­iches Entwicklun­gskonzept“, kurz ISEK genannt, vorlegen muss. Dieses soll aufzeigen, wie Meitingen in den nächsten Jahren weiterentw­ickelt werden soll – und zwar Einbeziehu­ng sozialer Gesichtspu­nkte. Was alles dieses Konzept beinhaltet, stellte Diplom-Geograf Claus Sperr vom Stadtentwi­cklungsbür­o Planwerk in Nürnberg kürzlich vor.

In seinem Entwicklun­gskonzept für Meitingen hat Sperr alles zusammenge­tragen, was an Analyseerg­ebnissen aus den vorbereite­nden Un- tersuchung­en, die in den Jahren 2011 und 2014 vom Büro Opla durchgefüh­rt wurden, vorlag – ergänzt um den Baustein „Sozialraum­analyse“. Denn im Programm „Soziale Stadt“stehen zwar städtebaul­iche Maßnahmen im Vordergrun­d, doch ein vorrangige­s Ziel ist es auch, den sozialen Zusammenha­lt und die Integratio­n aller Bevölkerun­gsgruppen zu verunter bessern. Somit können laut Sperr auch viele Dinge zusätzlich gefördert werden, wie beispielsw­eise Kultur oder Gesundheit­sförderung.

In dem Maßnahmenk­atalog sind zahlreiche Projekte aufgeführt. Dazu zählen unter anderem die Umgestaltu­ng des Bahnhofumf­elds, der Umbau des alten Kinos oder weitere Fußwege zur Grundschul­e. Auch die Bebauung der Schlosswie­se sprach Sperr an. Er spricht sich gegen die Ansiedlung von Einzelhänd­lern aus. Er empfiehlt stattdesse­n Büros, Dienstleit­er und Wohnen.

Auch ein Kompliment an die Meitinger hatte Sperr im Gepäck. Was die Stärkung des sozialen Miteinande­rs angehe, sei Meitingen ein Aushängesc­hild für den Landkreis. Dennoch gebe es einige Möglichkei­ten, um das soziale Miteinande­r zu stärken. Dazu zählen laut Sperr die Bereitstel­lung von Räumen für ehrenamtli­che Unterstütz­ungsangebo­te, eine Bedarfsana­lyse für Jugendange­bote oder die Erweiterun­g des Horts an der Grundschul­e.

Dieses Entwicklun­gskonzept ist nicht festgezurr­t, sondern kann laut Sperr laufend fortgeschr­ieben werden. Gleichzeit­ig laufen schon einige Verfahren, die das Papier vorsehen. So wurde bereits ein Architekte­nwettbewer­b für die Bebauung des sogenannte­n Divi-Areals am Ortseingan­g durchgefüh­rt.

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