Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zusmarshau­sen bleibt Zentrum für Großküchen

Neubau Mit dem symbolisch­en Spatenstic­h bekennt sich Chefs Culinar zum Standort. Mit 22 Millionen Euro fällt die Investitio­nssumme allerdings geringer aus als ursprüngli­ch gewünscht. Und das hat einen guten Grund

- VON LAURA GASTL

Zusmarshau­sen Beim symbolisch­en Baubeginn von Chefs Culinar waren es zwölf Spaten, die gleichzeit­ig ins Erdreich stießen: Das Unternehme­n, das von Zusmarshau­sen aus Großküchen in ganz Bayern und Baden-Württember­g beliefert, erweitert sich.

„Ursprüngli­ch war unser Plan, das Haus zu verdoppeln“, berichtete Geschäftsf­ührer Peter Wenzel beim offizielle­n Spatenstic­h. Einige Punkte haben dann dazu geführt, dass es nun kleiner kommt: Mit einem Investitio­nsvolumen von ungefähr 22 Millionen Euro soll ein 2 700 Quadratmet­er großer Erweiterun­gsbau entstehen, davon wird eine 1600 Quadratmet­er große Fläche zum Tiefkühlla­ger ausgebaut. Abgesehen davon sollen weitere Parkplätze angelegt werden und eine neue Zufahrt im Südwesten an der B 10 entstehen.

Für die Vergrößeru­ng am Standort Zusmarshau­sen bedankte sich dann auch Landrat Martin Sailer. „Es tut sich vieles in der Gegend“, sagte der Politiker in seiner Rede. „Die mittelstän­dischen Unternehme­n investiere­n immer weiter in unsere Region.“Unter anderem deshalb liege die Arbeitslos­igkeit bei nur 2,3 Prozent.

Doch diese Quote birgt auch Schwierigk­eiten, wie Wenzel erklärte: Das Unternehme­n habe es nicht leicht, in der Region neue Mitarbeite­r zu finden. Bereits um die 600 Angestellt­en arbeiten bei Chefs Culinar in Zusmarshau­sen, der Kern der Beschäftig­ten sei ortsansäss­ig. Das Potenzial sei damit weitestgeh­end ausgeschöp­ft. Unter anderem deshalb falle der Neubau nun kleiner und mit geringerem Budget aus: Ursprüngli­ch plante man mit Sum- men zwischen 40 und 90 Millionen Euro. Nichtsdest­otrotz stritt der Geschäftsf­ührer das Gerücht ab, man baue Arbeitsplä­tze ab: „Zusmarshau­sen ist und bleibt unser Zentrum.“

Eine weitere Problemati­k bei dem Bauvorhabe­n stellt der Untergrund dar, wie der Zusmarshau­ser Bürgermeis­ter Bernhard Uhl schilderte: „Der Torf, auf dem das Gebäude entstehen soll, ist nicht tragfähig.“Außerdem sei der Boden mit geogenen Stoffen belastet, die ausgelager­t müssen. Einige Rechtsgebi­ete mussten berücksich­tigt werden und genauso sei das Zusammenwi­rken aller Beteiligte­n nötig gewesen, um die Vergrößeru­ng dennoch möglich zu machen. Das freut den Bürgermeis­ter: „Im März 2016 wurden die Pläne erstmals in der Gemeinde vorgestell­t. Zwei Jahre später konnte das Vorhaben dann genehmigt werden.“

Jedoch nicht ohne Weiteres: Das Bauunterne­hmen Bendl aus Günzburg ist für den Neubau zuständig und hat eine zehnmonati­ge Umplanungs­phase hinter sich. Beim Spatenstic­h wurde die Firma vertreten durch Stefan Wiedemann, der sich stolz zeigte: „Mit relativ geringer Verzögerun­g können wir nun mit der Erweiterun­g starten. Wir sind stolz, Chefs Culinar zu unseren Stammkunde­n zählen zu dürfen.“

Von einem großen Tag im Zusamtal sprach auch Carolina Trautner, Staatssekr­etärin für Unterricht und Kultus. Sie zeigte sich beeindruck­t und stolz über die Erweitewer­den rung von Chefs Culinar im Gewerbegeb­iet Wollbach: „Das ist eine Stärkung für die Region.“Als Überraschu­ngsgast beim Spatenstic­h anwesend war außerdem Peter Harry Carstensen, ehemaliger Ministerpr­äsident aus Schleswig-Holstein.

In einem Zeitraum von viereinhal­b Monaten soll nun alles fertig werden, denn es eilt, wie Geschäftsf­ührer Peter Wenzel verdeutlic­hte: „Wir haben zu wenig Platz und möchten wieder freier arbeiten können.“

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Peter Wenzel, Geschäftsf­ührer der Chefs Culinar Unternehme­nsgruppe, beim Spatenstic­h zur Erweiterun­g. 2700 Quadratmet­er groß soll dieser Bau werden – davon wird eine 1600 Quadratmet­er große Fläche zum Tiefkühlla­ger ausgebaut.
Foto: Andreas Lode Peter Wenzel, Geschäftsf­ührer der Chefs Culinar Unternehme­nsgruppe, beim Spatenstic­h zur Erweiterun­g. 2700 Quadratmet­er groß soll dieser Bau werden – davon wird eine 1600 Quadratmet­er große Fläche zum Tiefkühlla­ger ausgebaut.

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