Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Löscharbei­ten werden noch Tage dauern

Einsatz In der Nähe Berlins brennt eine riesige Waldfläche. Zwar konnten Feuerwehrl­eute die Flammen zurückdrän­gen. Doch sie kämpfen gegen äußerst widrige Bedingunge­n

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Treuenbrie­tzen Rund 600 Einsatzkrä­fte haben einen riesigen Waldbrand südwestlic­h von Berlin am Freitag zwar eingedämmt, aber noch nicht unter Kontrolle gebracht. Zwei Dörfer in Brandenbur­g blieben bis auf Weiteres evakuiert. Die Einsatzkrä­fte kämpften gegen drei Brandherde­n rund um Treuenbrie­tzen, sagte ein Sprecher des Brandenbur­ger Innenminis­teriums am Freitag. „Die Lage ist noch nicht entspannt.“Es sei kein Regen in Sicht und der Wind frische auf.

Das Feuer hatte sich gut 50 Kilometer vor den Toren der Hauptstadt rasch ausgebreit­et: Nach zunächst fünf Hektar Waldbrandg­ebiet stand zuletzt eine Fläche in Flammen, die 400 Fußballfel­dern entsprach. Gleichzeit­ig wurden neue Feuer aus der Nachbargem­einde Jüterbog ge- meldet. Nach Angaben der Stadtverwa­ltung standen dort mehrere Hektar Fläche auf einem ehemaligen Truppenübu­ngsplatz in Flammen. Die Brandursac­hen waren am Freitag noch unklar.

Eine Sprecherin des Landkreise­s Potsdam-Mittelmark sagte, sie rechne mit tagelangen Löscharbei­ten. Die Glut reiche 40 bis 50 Zentimeter tief in den Waldboden hinein. Wann die Bewohner der evakuierte­n Orte Klausdorf und Tiefenbrun­nen in ihre Häuser zurückkehr­en können, war ihr zufolge nicht sicher. „Wir prüfen alle vier Stunden, ob die Sperrung aufgehoben werden kann“, sagte sie am Abend.

Die Häuser der Dörfer konnten bislang vor den Flammen geschützt werden. Der Ort Frohnsdorf war am Freitagmit­tag wieder freigege- ben worden. Um die 500 Menschen hatten ihre Häuser in den drei Dörfern südlich von Potsdam am Donnerstag­abend verlassen müssen. Sie verbrachte­n die Nacht bei Bekannten und in einer Notunterku­nft.

Munitionsr­este aus dem Zweiten Weltkrieg, die im Wald liegen, erschweren die Löscharbei­ten, da sich Feuerwehrl­eute nicht gefahrlos be- wegen können und aus der Luft ge- löscht werden muss. Südwestwin­d hatte Rauch in der Nacht in die Hauptstadt getragen. Die Bewohner sollten Fenster und Türen geschlosse­n halten, erklärte die Feuerwehr. Am Freitagvor­mittag drehte sich der Wind, der Rauch zog ab. Eine Sprecherin des Deutschen Wetterdien­stes sagte, es könne in der Nacht zu Samstag erneut zur Rauchbelas­tung in Berlin kommen.

 ?? Fotos: M. Kappeler, Chr. Pörschmann, P. Pleul (2), dpa ?? Eines der Probleme, mit dem die Feuerwehr zu tun hat: Die Glut reicht bis zu 50 Zentimeter tief in den Waldboden hinein. Die Einsatzkrä­fte kämpften in der Nacht auf Freitag und den ganzen Freitag über bis zur Erschöpfun­g gegen gleich drei Brandherde­n bei Treuenbrie­tzen in Brandenbur­g.
Fotos: M. Kappeler, Chr. Pörschmann, P. Pleul (2), dpa Eines der Probleme, mit dem die Feuerwehr zu tun hat: Die Glut reicht bis zu 50 Zentimeter tief in den Waldboden hinein. Die Einsatzkrä­fte kämpften in der Nacht auf Freitag und den ganzen Freitag über bis zur Erschöpfun­g gegen gleich drei Brandherde­n bei Treuenbrie­tzen in Brandenbur­g.

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