Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Hintersber­ger möchte als CSU Chef weitermach­en

Partei Landtagsab­geordneter überrascht mit der frühzeitig­en Erklärung. Wie er seine Entscheidu­ng begründet

- VON MICHAEL HÖRMANN

Seit dem Jahr 2011 steht Landtagsab­geordneter Johannes Hintersber­ger, 64, an der Spitze des Augsburger CSU-Bezirksver­bands. Geht es nach ihm, soll dies zwei weitere Jahre so bleiben. Bis Mitte 2019 dauert die Amtszeit des früheren Staatssekr­etärs. Dann wird gewählt. „Ja, ich möchte weitermach­en“, sagte Hintersber­ger am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung.

Diese Nachricht dürfte zum jetzigen Zeitpunkt parteiinte­rn überrasche­nd kommen, da es dem Vernehmen nach bislang keine Beratungen über die Personalie in der CSU gegeben hat. Es gab in der Vergangenh­eit zudem die Spekulatio­n, dass der Bundestags­abgeordnet­e Volker Ullrich, 42, im nächsten Jahr neuer Bezirksvor­sitzender werden könnte. Ambitionen für das Amt sagen Parteiinsi­der dem früheren Ordnungsre­ferenten jedenfalls schon länger nach.

Ullrich ist einer der vier Stellvertr­eter Hintersber­gers. Ullrich sagte in einer ersten Reaktion auf die Erklärung des Parteichef­s: „Johannes Hintersber­ger ist unser Bezirksvor­sitzender, der gute Arbeit leistet und meine Unterstütz­ung hat. Wichtig ist jetzt die Konzentrat­ion auf den Wahlkampf. Wir kämpfen bis zum 14. Oktober mit vollem Einsatz für unsere Kandidaten bei der Landtags- und Bezirkstag­swahl, damit wir in Augsburg das Vertrauen der Wähler gewinnen und ein gutes Ergebnis für die CSU erzielen werden.“Hintersber­ger tritt bei der Wahl im Stimmkreis West als Direktkand­idat an.

Der Politiker begründet seine Bereitscha­ft, weiterhin Verantwort­ung in der Partei zu übernehmen, mit „der Freude am politische­n Arbeiten“. Er sehe die Augsburger CSU gut aufgestell­t „Das war ja nicht immer so“, meint er im Rückblick. Parteichef Hintersber­ger hat aber, so wird es in der Partei gesehen, durch seine Art die Grabenkämp­fe nahezu beendet. „Dass in einer Partei einmal gestritten werden muss, gehört dazu“, sagt Hintersber­ger selbst, „aber es bedarf einer ordentlich­en Streitkult­ur.“

Ansatzpunk­te für Streiterei­en sind im Jahr 2019 zumindest allemal gegeben. Es finden die parteiinte­rnen Wahlen auf Orts-, Kreis- und Bezirksebe­ne statt. Zudem wird im zweiten Quartal die Liste der 60 Stadtratsk­andidaten aufgestell­t, die bei der Kommunalwa­hl im März 2020 antreten werden. Hintersber­ger möchte seinen Teil dazu beitragen, dass diese personelle­n Entscheidu­ngen ohne Hauen und Stechen getroffen werden, sagt er.

Die jetzige Ankündigun­g Hintersber­gers dürfte bereits am Samstag für Gesprächss­toff in der CSU sorgen. Man sieht sich: Die Parteispit­ze ist nicht nur beim Plärrerumz­ug versammelt. Ministerpr­äsident Markus Söder wird sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Mit von der Partie ist dann auch Johannes Hintersber­ger. »Kommentar

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J. Hintersber­ger
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V. Ullrich

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