Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Im Restaurant weniger nörgeln
Als Koch zu arbeiten, ist ein Knochenjob. Viel Stress, den ganzen Tag auf den Beinen, lange Arbeitszeiten, immer dann in der Küche stehen, wenn Freunde und Familie an Wochenenden und Feiertagen frei haben. Wie anstrengend und belastend das sein kann, sollten sich Gäste öfter bewusst machen.
Wer eine Stunde zum Mittagsgeschäfts in der Küche eines Restaurants verbringt, der realisiert, wie viele Leute und Arbeit hinter einem einzigen Gericht stecken. Am Morgen stundenlanges Schälen, Schnippeln, Putzen und Vorbereiten. Sitzen die Gäste in der Stube, kommen zu den Stoßzeiten alle Bestellungen auf einmal. Etwa zehn Minuten sind eingeplant, dann muss das Gericht fertig sein und beim Gast auf dem Tisch stehen. Jeder Handgriff der Köche muss sitzen. Doch der Gast hat meist doch etwas auszusetzen: die Portion zu klein, zu lange Wartezeiten, zu teuer.
Als Gast sollte man sich aber ab und zu einfach mal zusammenreißen. Denn wer weiß, wie es in einer professionellen Küche abläuft, sollte Verständnis zeigen und die Arbeit der Köche und Servicekräfte wertschätzen. Mehr Anerkennung der Gäste würde sicherlich auch dem Berufsbild der Köche guttun.