Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Aus dem Holzwinkel in die weite Welt hinaus
Urlaub Wir haben nachgefragt, wie unsere Leser die schönsten Tage des Jahres verbracht haben
Holzwinkel/Landkreis Reif für die Insel waren Silke und Stefan Krauß, als sie sich mit ihren Kumpels und ihren Motorrädern auf die Reise nach Kroatien machten. „Wir haben in unserer Firma wirklich um die Wette geschwitzt“, sagten sie. „Am Morgen ging es noch, doch ab 10 Uhr wurde es schon schweißtreibend.“Jetzt wird der Akku wieder aufgeladen und die gemeinsame Zeit mit Freunden genossen. Sie waren bereits im Frühjahr an der Ostsee. „Wir fahren meistens zweimal im Jahr in den Urlaub, damit wir uns öfters auf eine Auszeit freuen können.“
Mit ihrem Mann ging es für eine Woche nach Südtirol, erzählte Mi chaela Wiedemann aus Wörleschwang. „Mehr war diesmal nicht drin.“Und auch Eva Schneider aus Kutzenhausen zog es mit ihren beiden Kindern in Richtung Italien. „Ich habe sogar ein paar Worte Italienisch gelernt“, berichtete ihre vierjährige Tochter Pia stolz und begrüßte Leute auf der Straße mit einem lupenreinen „Bon giorno“.
„Mit Abhängen und mit vielen Wanderungen“haben die Eheleute Cornelia und Hans Feldmeier ihre kostbare Zeit auf Madeira verbracht. Sie hatten diesmal auf einen Urlaub mit dem Wohnmobil verzichtet. „Wir wollten einfach nur viel Ruhe haben und uns bedienen lassen.“Ihre Tochter ist samt Freund bereits das zweite Mal unterwegs in Amerika. Diesmal wollen sie ihre Urlaubskasse in Las Vegas aufbessern. Ob’s gelingt? Immerhin sind sie jetzt schon unterwegs an der Pazifikküste nach San Diego.
Sieben Länder auf einen Streich und über 13 000 Kilometer hingegen ist Jürgen Krämer mit seiner Frau und seinem Wohnmobil aus Welden gefahren. Er bereiste Österreich, Italien, San Marino, Griechenland und die Türkei und hatte als ungewöhnliche Ziele Armenien und Georgien gewählt. Im nächsten Jahr will er wieder eine große Reise antreten. „Viel Erholung war nicht drin“, verriet er, „aber es hat sich gelohnt, denn es war richtig abenteuerlich und sehr beeindruckend. Und das alte Wohnmobil hat tapfer mitgehalten.“Eine kleine Reparatur von 500 Euro war nötig, um wieder nach Welden zurückzukommen.
Roland und Sabine Hochleithner aus Neusäß verbrachten ein paar Tage an der Ostsee. „Wir haben es uns nicht so schön vorgestellt“, sagen sie und schwärmen immer noch von Strandkörben, untergehender Sonne und gutem Essen.
Reif für die Insel waren hingegen Roswitha und Patrick Huber aus Gersthofen. Sie machten sich auf nach Schottland, um die Sitten und Gebräuche dort kennenzulernen. Einen Schottenrock hat er nicht getragen, sagt er, aber der Whiskey hat ihm und seiner Frau geschmeckt.
Lukas und Karl hingegen brauchen keine großen Reisen. Ihnen gefällt, wenn sie die gepflückten Äpfel aus dem Garten von ihren Großeltern zu den Nachbarn werfen dürfen. Der Nachbarin hat’s jedenfalls gefallen und sie versprach ihnen dann auch gleich einen Apfelstrudel.
Für viele Familien ist eine Reise ins Ausland in den großen Ferien nicht selbstverständlich. Doch den Sommer in der Heimat zu verbringen, muss nicht gleich bedeuten, überhaupt keinen Urlaub zu haben. Viele Ferienprogramme in den Gemeinden bieten für Kinder und Eltern allerhand Abwechslung, sich auch in der Heimat „urlaubig“zu fühlen.