Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rekordausg­aben für Forschung

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Die deutsche Chemie- und Pharmabran­che investiert so viel Geld in Forschung und Entwicklun­g wie nie zuvor. Im vergangene­n Jahr kletterten die Ausgaben dafür um drei Prozent auf den Rekordwert von 10,8 Milliarden Euro, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mitteilte. Für 2018 erwartet er einen neuen Höchstwert von elf Milliarden Euro.

In der Branche arbeiteten rund 41000 Beschäftig­te in Forschung und Entwicklun­g, fast zwei Drittel der Unternehme­n feilten an neuen Arzneien oder Chemieprod­ukten, erklärte der Verband weiter. Damit sei die Branche innovation­sfreudiger als die Elektro- und Autoindust­rie sowie der Maschinenb­au. Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklun­g liegen die Chemieunte­rnehmen mit 5,7 Prozent vom Umsatz aber deutlich hinter der Elektro- und Autoindust­rie zurück.

Der Verband erneuerte seine Forderung nach einer steuerlich­en Forschungs­förderung, die in fast allen Industries­taaten verbreitet sei. Damit können Unternehme­n ihre Forschungs­ausgaben steuerlich absetzen. „Der Wettbewerb­svorsprung des Chemie-Forschungs­standorts Deutschlan­d schmilzt“, erklärte Thomas Wessel, Vorsitzend­er des VCI-Ausschusse­s Forschung, Wissenscha­ft und Bildung. Staaten wie die USA und China mit starker Chemieindu­strie investiert­en viel Geld für Forschung, gestalten Bedingunge­n für Innovation­en günstig und verschafft­en sich so Wettbewerb­svorteile.

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