Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gute Laune trotz schlechten Wetters
Plärrer Tausende Zuschauer trotzten beim Umzug am Samstag dem strömenden Regen. Am Sonntag schien die Sonne – und das Geschäft auf dem Volksfestplatz brummte
Die Schausteller auf dem Plärrer haben eine positive Bilanz des StartWochenendes gezogen. „Heute ist es rappelvoll. Alles bewegt sich, alles dreht sich“, sagt SchaustellerVorsitzender Josef Diebold am Sonntagnachmittag. Das Wetter – Sonnenschein und nicht zu heiß – sei ideal für ein Volksfest. So könne es ruhig weitergehen, so Diebold. In den Festzelten war es unabhängig vom Wetter an den Abenden recht voll. Eine Panne gab es am Freitagabend beim ersten Feuerwerk: Es fiel relativ kurz aus und ging ohne Finale zu Ende. Grund: ein Fehler in der Zündfolge des Feuerwerks. Die Feuerwerksfirma Sauer (Gersthofen), die das Feuerwerk traditionell abbrennt, suche nach dem Fehler, so Diebold. „An den kommenden Freitagen wird es jedenfalls klappen.“
Anders als am Sonntag war das Wetter am Samstag durchwachsen. Bei kühlen Temperaturen und strömendem Regen fand der Plärrerumzug von der Innenstadt zum Festplatz statt. Trotz des Wetters schauten tausende Augsburger beim Spektakel zu. Wenige Minuten vor dem Start um 12.30 Uhr begann es zu regnen. Während die Zuschauer sich mit Regenschirmen schützten, wurden viele der 2360 Teilnehmer in 99 Gruppen – von Brauereifuhrwerken über Musikkapellen bis hin zur American-Football-Mannschaft – während des Umzugs patschnass. „Es lief trotzdem alles gut, auch wenn ich bisher noch kein solches Wetter bei einem Umzug erlebt habe“, so der durchnässte Organisator Andreas Schlachta im Anschluss.
In schulterfreier Landestracht unterwegs waren Benjaporn Wagener und Oraiwan Prestele von der Gruppe Wat Thai Augsburg. „Aber es war nicht kalt. Wir sind fit“, so die beiden Frauen, bevor sie nach dem Umzug ins Schaller-Zelt gingen. Traditionell luftig unterwegs waren auch die Diedorfer Germanen. Einer kletterte auf die Ehrentribüne, wo er Oberbürgermeister Kurt Gribl eine Spende fürs Elefantenhaus übergab – und ihm auch gleich noch die Zusage für einen gemeinsamen Fototermin abrang.
Mit beim Umzug dabei war im Vorfeld der Landtagswahl auch viel Politprominenz. Neben Ministerpräsident Markus Söder und seiner Frau Karin, die zusammen mit Gribl und seiner Frau Sigrid in der Kutsche fuhren, waren auch die bayerische SPD-Vorsitzende Natascha Kohnen, Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger und Wirtschaftsminister Josef Pschierer (CSU) dabei.
Entlang der Route von der Maximilianstraße über die Mages-Kreuzung und das Theater kam es zu Verkehrsbehinderungen. Auch der öffentliche Nahverkehr war betroffen. Kurzzeitig unterbrochen für den Plärrerumzug wurde die Baustelle an der Mages-Kreuzung. Allerdings wurden die Absperrungen gleich nach dem Passieren des Umzugs wieder aufgestellt. Die Baustelle rückt jetzt in die zweite Phase: Die Karolinenstraße ist von der Karlstraße aus wieder erreichbar, dafür ist der Hohe Weg abgeschnitten.