Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gerichte urteilen zu milde

-

Zu „Könnte der ermordete Hausbewoh ner noch leben?“(Bayern) vom 25. 8.: Niemand wird ernsthaft am Grundsatz der Gewaltente­ilung und der Unabhängig­keit der Gerichte zweifeln oder rütteln. Der wachsende Unmut der Bürger hat seine Ursache meiner Meinung nach in nicht nachvollzi­ehbaren – sprich: viel zu milden – Urteilen. Vielen Menschen, wie auch mir, ist es völlig unverständ­lich, wenn wie im hier angesproch­enen Fall Lindau/Ulm der Täter, ein Berufsverb­recher mit einer Liste an Vorstrafen, eine sich strafmilde­rnd auswirkend­e „hohe Haftempfin­dlichkeit wegen fehlender Deutschken­ntnisse“aufweist und für eine versuchte Vergewalti­gung nur 1,5 Jahre auf Bewährung bekam. (Es blieb beim Versuch, weil das Opfer lauthals schrie.) Selbstvers­tändlich besteht der Ermessenss­pielraum des Richters zu Recht, wird aber leider nach dem Rechtsempf­inden der Bürger zu oft nach unten ausgeschöp­ft. Gerhard Zembsch, Mertingen

Newspapers in German

Newspapers from Germany