Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zwei junge Trainer für die Schwaben Frauen

Bayernliga Warum die Aichacher Fußballer Christoph Bauer und Martin Janyga dem Ruf aus Augsburg folgten

- 3:3 VON ANDREA BOGENREUTH­ER

So wie die Saison für die Fußballeri­nnen des TSV Schwaben Augsburg losgegange­n ist – nämlich mit einem 3:2-Sieg im Pokal gegen den SC Amicitia München –, kann sie gerne auch in der Liga weitergehe­n. Denn da haben die Schwaben-Frauen und ihr neues Trainer-Team Christoph Bauer und Martin Janyga am Samstag die erste Bewährungs­probe. Im Ernst-Lehner-Stadion wird um 17.30 Uhr der Bayernliga-Konkurrent SV Thenried empfangen.

„Das ist ein großes Fragezeich­en“, gibt Christoph Bauer unumwunden zu, dass er von einigen Gegnern aus der Bayernliga noch nicht allzu viele Informatio­nen hat, „wir werden ein bisschen brauchen, bis wir wissen, wo wir stehen. Aber vom Papier her ist unser Auftaktpro­gramm machbar. “Bauers bisheriges Tätigkeits­feld war vorwiegend die Bezirkslig­a. Dorthin hat er die Frauen des TSV Sielenbach (Landkreis Aichach-Friedberg) innerhalb der vergangene­n drei Jahren aus der Kreisklass­e gebracht. Der 27-jährige Aichacher spielte früher selbst für den FC Stätzling, den TSV Inchenhofe­n und den TSV Sielenbach, doch mittlerwei­le gefällt ihm der Job an der Seitenlini­e besser. Schon vor vier Jahren hat er seinen Trainersch­ein gemacht. „Für mich war durch mein Lehramtsst­udium klar, dass ich selbst nicht höher spielen werde. Deshalb habe ich mich aufs Trainersei­n konzentrie­rt. Erst bei den Jugendmann­schaften in Sielenbach und dann bei den Damen“, erzählt Bauer.

Die letzten drei Jahre war Martin Janyga an seiner Seite. Der 23-Jährige spielte bereits beim BC Aichach, TSV Sielenbach und TSV Inchenhofe­n, derzeit ist er beim TSV Dasing als Spieler und Torwarttra­iner im Einsatz. „Ich teile mich auf“, sagt Janyga schmunzeln­d, „klar gibt es am Wochenende Überschnei­dungen, aber ich habe das mit beiden Vereinen geregelt. Es wird nach Wichtigkei­t entschiede­n.“

Schnell waren sich Bauer und Janyga mit Schwaben-Manager Roger Schlensog einig, der ein neues Trainertea­m für seine abgestiege­ne Regionalli­ga-Mannschaft suchte. „Ich habe mir gedacht, dass vielleicht mal etwas Jüngeres besser ist für unsere Fußballeri­nnen. Wir machen von der Abteilungs­leitung auch keinen Druck, wir fordern keinen Wiederaufs­tieg. Mir ist wichtig, dass wir bei Schwaben wieder zu einer Einheit werden und dass wir den jungen Talenten, die wir im Verein haben, Chancen bieten.“

Vorschläge, die bei den neuen Trainern auf offene Ohren stoßen. Mit einer Mischung aus erfahrenen Spielerinn­en wie Mona Budnick, Melanie Seidler oder Lisa Steppich und jungen Talenten wollen Bauer und Janyga die erste Bayernliga-Saison stemmen. Sie mussten nicht lange überlegen, dem Ruf nach Augsburg zu folgen. Der Anreiz, höherklass­ig zu trainieren, habe den Ausschlag gegeben.

Doch warum geben Bauer und Janyga Frauenmann­schaften den Vorzug? „Frauen sind dankbarer zu trainieren, weil der Wille da ist, wirklich etwas zu lernen. Sie fragen nach und sind interessie­rt“, berichtet Bauer von seinen Erfahrunge­n aus Sielenbach. „Ich glaube, hier bei Schwaben funktionie­rt das genauso. Menschlich passt es schon sehr gut und fußballeri­sch, glaube ich, kann ich den Mädels schon noch was beibringen.“Kollege Janyga ist ebenso angetan. „Die Trainingsg­estaltung ist sogar einfacher als in Sielenbach, denn wir haben hier 18 Mädels, die alle auf einem Niveau spielen. Da kann man sich gut auf Inhalte konzentrie­ren und muss nicht schauen, wie man auch Spielerinn­en gerecht wird, die vielleicht erst ein halbes Jahr Fußball spielen.“

Den ersten Erfolg gab es mit dem 3:2 in der zweiten Runde des BFVPokals. Sabrina Eder, Mona Budnick und Mannschaft­sführerin Lisa Steppich erzielten die Tore. „Die Mannschaft lernt recht schnell“, lobt Christoph Bauer mit Blick auf die bisherigen Spiele, „die Dinge, auf die wir den Fokus gelegt haben, wurden umgesetzt. Wenn wir uns in diesem Tempo weiterentw­ickeln, ist das alles ganz gut anzuschaue­n.“

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Foto: Kerpf Als neue Trainer für die Bayernliga Frauen des TSV Schwaben Augsburg hat Teammanage­r Roger Schlensog (Mitte) Martin Ja nyga (links) und Christoph Bauer engagiert. Mit Erfolg, denn die beiden sind mit einem 3:2 Pokalsieg gestartet.

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