Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Nach dem Brand fehlen Unterkünfte für Studenten
Göggingen Ein Feuer hat die Studentenwohnanlage in der Römerstädter Straße vorübergehend unbewohnbar gemacht. Das Studentenwerk kümmert sich um die jungen Menschen. Doch jetzt bittet es auch Augsburger Bürger um Hilfe
Vanessa Schneider geht mit ihrer Mutter durch den kohlrabenschwarzen Flur. Beide tragen Atemschutzmasken. Der Brandgeruch ist immer noch beißend. Die Studentin, die bislang im Urlaub war, will ihr Zimmer ausräumen. Nach dem Brand vor eineinhalb Wochen in der Studentenwohnanlage in Göggingen ist eines der beiden achtstöckigen Gebäude immer noch unbewohnbar. Das stellt das Studentenwerk nun vor ein drängendes Problem.
Wie berichtet, hatte eine 24-jährige Studentin an dem Samstagabend in ihrem Apartment offenbar eine Zigarette auf die Matratze fallen lassen. Diese entzündete sich. Die junge Frau soll nach draußen geflohen, die Tür hinter ihr zugefallen sein. Das Zimmer brannte komplett aus. Es gab vier Leichtverletzte. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Laut Polizei haben sich bislang keine Anhaltspunkte für eine Vorsatztat ergeben. Schmierruß verunreinigte das große Gebäude. Zunächst hieß es von Seiten der Berufsfeuerwehr, dass dazu auch offengelassene Brandschutztüren in den Fluren beigetragen hatten. Von Seiten des Studentenwerks, das die Anlage betreibt, wird dies entschieden zurückgewiesen.
„Grundsätzlich waren alle Brandschutztüren zu“
Ein Gutachten habe ergeben, dass die Schäden sonst noch beträchtlicher ausgefallen wären, betont Geschäftsführerin Doris Schneider. „Dass vielleicht die ein oder andere Brandschutztür offen stand, lässt sich nicht verhindern. Grundsätzlich aber waren alle Brandschutztüren geschlossen.“Jedenfalls sind alle 256 Apartments unbewohnbar. Wie das von Michael Butor.
Der 22-Jährige war an dem Abend bei seiner Mutter in München, als es brannte. „Freunde schickten mir über Whatsapp ein Bild. Ich zählte auf dem Foto die Balkone ab und dachte: Shit, das Feuer ist ja auf meinem Stockwerk ausgebrochen.“Butor hatte Angst um seine Sachen. Der Jurastudent wohnte erst eine Woche in der Anlage. Sein Freund Lukas Schütz hatte ihm beim Einzug geholfen. Jetzt mussten beide erneut Kisten schleppen – für den Auszug. „Alles hat übelst gerochen.“Die Klamotten ließ er waschen. Seine Matratze aber