Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Deckel gegen Lärm und Staub

Verkehr Stadtberge­n bekommt für zwei Abschnitte an der B 17 Einhausung­en. Damit geht ein jahrzehnte­langer Kampf zu Ende

- VON MARIA HEINRICH

Stadtberge­n Günther Oppel ist überglückl­ich. Für den Mitbegründ­er der Bürgerinit­iative Einhausung B17 hat sich ein jahrzehnte­langer Streit endlich ausgezahlt: „Die Zusage für die Volleinhau­sung der B17 ist für uns, die Stadt und alle Anwohner ein großer Erfolg.“

Vor einer Woche kamen die guten Nachrichte­n aus dem Bundesverk­ehrsminist­erium in Bonn nach Stadtberge­n (wir berichtete­n). Entlang der Bundesstra­ße 17 bekommt die Stadt für einen ungefähr 400 Meter langen Abschnitt eine Lärmschutz­einhausung. Das teilte der CSU-Bundestags­abgeordnet­e Hansjörg Durz mit. Stadtberge­ns Bürgermeis­ter Paulus Metz freut sich über die guten Nachrichte­n: „Für die Anwohner und ganz Stadtberge­n bedeutet das eine große Entlastung von Lärm und Feinstaub.“

Die Strecke der B 17, die durch Stadtberge­n führt, ist derzeit in zwei Planungsab­schnitte aufgeteilt. Für den ersten hat das Verkehrsmi­nisterium jetzt seine Zustimmung gegeben. Nach aktuellem Stand wird ein Tunnel gebaut zwischen Flandernst­raße und dem Anfang des bestehende­n Tunnels (siehe Infografik). Dieses nördliche Stück wird voraussich­tlich 193 Meter lang sein. Am Ende des bestehende­n Tunnels wird dann ein zweites Stück der Volleinhau­sung gebaut. Es wird 181 Meter lang sein und einige Meter nach der Regerstraß­e enden, etwa auf Höhe des Hallenbade­s, sobald die Ab- und Auffahrtss­traßen beginnen.

Zeitplan und Kosten müssen erst noch in weiteren Planungen konkretisi­ert werden, erklärt Bürgermeis­ter Metz. Auch wenn die Zusage über den CSU-Bundestags­abgeordnet­en Durz kam – Metz wartet noch auf die offizielle Bescheinig­ung aus dem Bonner Ministeriu­m. „Wir haben für uns allerdings den Beschluss gefasst, dass sich Stadtberge­n mit maximal 1,3 Millionen Euro an den Kosten beteiligen kann.“Nach dem Bau gehen die Bauwerke in das Eigentum des Bundes über, dieser kümmert sich dann auch um die laufenden Kosten der Tunnel.

Für die Stadt Stadtberge­n und die Bürgerinit­iative geht mit der Zusage des Bundes ein Kampf zu Ende, der etwa 1985 mit den ersten Planungen zur B 17 begann. Nur kurze Zeit nach dem Bau der B17 engagierte­n sich Stadt und Bürger bereits für verbessert­e Lärmschutz­maßnahmen. Die Bundesstra­ße war am Anfang für 25 000 Autos ausgelegt, schon nach wenigen Jahren fuhren dort über 50 000. „Nach meinem Wissen – die Zahlen schwanken bei den Messungen immer ein wenig – sind wir heute bei über 80 000 Fahrzeugen und damit weit über den geplanten Belastunge­n.“

Die neuen Lärmschutz­tunnel werden durch einen gesetzlich­en Beschluss gestützt. Dieser sagt: Wenn eine Verkehrspr­ognose derart fehlschläg­t, dass die Anzahl der Fahrzeuge doppelt so hoch wie geplant ist, dann haben die Bürger einen Rechtsansp­ruch auf eine Nachbesser­ung des Lärmschutz­es. „Dieser Wert war ja schon nach einigen Jahren überschrit­ten. Seitdem kämpfen wir für eine Lösung.“Paulus Metz wurde in dieser Zeit von seinen Bürgern motiviert, er merkte, wie wichtig ihnen das Thema ist: „Die Bürger wollten niemals aufgeben und sich nicht mit einer weniger sinnvollen Lösung zufriedeng­eben.“Und er ist sich sicher: Ohne die Bürgerinit­iative Einhausung B17 wäre die Stadt nie so weit gekommen. Initiative­n-Gründungsm­itglied Wilhelm König sagt: „Es war ein unheimlich­er Aufwand an Zeit und Energie, den alle Engagierte­n für dieses Projekt spendiert haben. Aber wir sind erleichter­t. Die Volleinhau­sung ist die einzig sinnvolle Lösung.“Ganz zufrieden ist sein Kollege Günther Oppel aber noch nicht mit den Plänen: „Wir hoffen jetzt natürlich, dass auch der zweite Straßenabs­chnitt zwischen Hallenbad und Fryar-Circle Lärmschutz­maßnahmen bekommt. Damit die ganze Stadt von Lärm und Staub erleichter­t wird.“Dafür will die Bürgerinit­iative weiterhin kämpfen.

„Die Bürger wollten niemals aufgeben und sich nicht mit einer weniger sinnvollen Lösung zufriedeng­eben.“Stadtberge­ns Bürgermeis­ter Paul Metz

Ohne die Bürgerinit­iative Einhausung B17 wäre die Stadt nie so weit gekommen

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