Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kultur aus Haunstetten auf Exkursion in der alten „Ami Siedlung“
Wieder ein Außentermin auf den Spuren der Geschichte Haunstettens: Diesmal ging es in die Igewo-Wohnsiedlung, die jeder Haunstetter nur „Ami-Siedlung“nennt. Denn die zwischen 1939 und 1945 erbaute Siedlung für Messerschmitt-Beschäftigte war nach dem Krieg von 1950 bis 1957 Quartier für Unteroffiziere der US-Airforce und ihrer Familien. Doch die Geschichte der Siedlung hat noch ein anderes Kapitel: Direkt nach dem Krieg mussten die MesserschmittArbeiter hier ausziehen, weil in ihren Häusern eine „Kolonie der baltischen Staaten“eingerichtet wurde. Etwa 1500 sogenannte Displaced Persons wurden von den Vereinten Nationen hier untergebracht, die meisten Flüchtlinge und ehemalige Zwangsarbeiter aus Litauen, Lettland und Estland. Die bewegte Geschichte der Siedlung an der Hofackerstraße ist jetzt auf fünf Schautafeln dokumentiert, von Historikern mit Unterstützung des Kulturkreises Haunstettens erarbeitet. Wer glaubt, dass das alles war, hat nicht gesehen, was parallel an unserem mobilen Schreibtisch am Georg-Käß-Platz los war. Morgen mehr zum fünften Dienstag in Haunstetten. Nur so viel vorab: Wir wissen jetzt, wie unsere Leserin Waltraud aus Kalifornien aussieht…