Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wirtschaft lehnt die Rentenpläne ab
Regierung Ältere Mütter sollen monatlich 16 Euro mehr bekommen
Berlin Erst die Einigung am späten Dienstagabend in kleiner Runde, dann die Verabschiedung im Kabinett: Die Bundesregierung hat das Rentenpaket auf den Weg gebracht. Es sieht eine Stabilisierung des Beitrags bis zum Jahr 2025 unterhalb 20 Prozent ebenso vor wie die Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent. Von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) geforderte langfristige Garantien bis 2040 wird es nicht geben, dafür höhere Renten für alle äl- teren Mütter, deren Kinder vor 1992 zur Welt kamen: Auf ihrem Rentenkonto soll ab 2019 ein halber Punkt pro Kind gutgeschrieben werden, was aktuell monatlich 16 Euro mehr bedeutet. Laut Koalitionsvertrag hätten bisher nur Mütter mit drei oder mehr Kindern von einer – allerdings doppelt so hohen – Erhöhung profitieren sollen.
SPD-Chefin Andrea Nahles spricht von einem „echten Durchbruch“. Die Wirtschaft kritisiert: „Das Rentenpaket ist unfair, denn es wird auf die geburtenschwachen Jahrgänge unserer Kinder und Enkelkinder als milliardenschwerer Kostenbumerang zurückkommen“, erklärt Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. Die ältere Generation sichere sich einen Vorteil zulasten der Jüngeren. Ein Vertreter des Handwerks verweist auf milliardenschwere Zusatzbelastungen für die Beitragszahler. Dazu der Kommen tar und Details auf Politik.