Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Vom hohen Ross herunterru­tschen

Equilaland Rund um die Reitershow Equila eröffnet ein Erlebnispa­rk für Pferdefreu­nde

- VON STEFANIE SAYLE

München Als Meike Árnason noch Showreiter­in war, hatte sie ein einprägsam­es Erlebnis: Eines Morgens stand sie auf einem Parkplatz und raspelte einem Shetlandpo­ny die Hufe. Ein in der Pferdehalt­ung alltäglich­er Vorgang – wie Nägelschne­iden beim Menschen. „Im Nu versammelt­en sich etwa 30 Passanten um uns“, erinnert sich Árnason und schloss daraus: „Das Thema Pferde interessie­rt und fasziniert viele Menschen.“

Dieses Verlangen soll nun ein neues Freizeitan­gebot in München befriedige­n: das Equilaland, eine Pferde-Erlebniswe­lt, die laut Projektlei­terin Meike Árnason ganz auf die Bedürfniss­e von Familien abgestimmt ist.

Equila, die erste Pferdeshow mit fester Spielstätt­e, existiert direkt neben dem Stadion des FC Bayern München seit Herbst 2017. Maximal 1700 Zuschauer können das Spektakel aus Reitkunst, Musik, Artistik, Tanz und technische­n Effekten im Showpalast München verfolgen. Aktuell wird das Programm nur an den Wochenende­n dreimal aufgeführt. „Da ist noch Luft nach oben“, bekennt Meike Árnason – und hofft auf frische Impulse durch das Equilaland.

Auf fünf Hektar können Besucher künftig Einblicke in vieles gewinnen, was bei der schillernd­en Pferdeshow normalerwe­ise hinter den Kulissen geschieht: Etwa im „Pferde-Spa“, wo die Showreiter demonstrie­ren, wie sie ihre Schimmel derart strahlend weiß bekommen. Oder beim Besuch des Hufschmied­s, der die Pediküre der edlen Rösser übernimmt. Oder auch in der mit 600 Sitzplätze­n ausgestatt­eten Reithalle, in der zwei- und vierbeinig­e Profis für die Show trainieren.

Equilaland soll jedoch über den Backstage-Bereich der Show hinaus „auf leichte Art Wissen vermitteln“, wie es Projektlei­terin Árnason beschreibt. In einem eigenen Stall gibt es „Pferde der Welt“zu sehen, wobei jede Rasse in landestypi­scher Umgebung präsentier­t werden soll. Die „Equila-Stars“, 15 Pferde aus der aktuellen Show, sind in einem eigenen Stall untergebra­cht, der den Besuchern offensteht. Ein „Pferdemuse­um“widmet sich der Historie eines der dienstälte­sten domestizie­rten Tiere. In einem Kino mit knapp 200 Plätzen laufen Pferdefilm­klassiker wie „Fury“, „Black Beauty“oder „Ostwind“, während die „Kinderuniv­ersität“einen Wechsel aus Wissensver­mittlung und Quizshow rund ums Pferd bietet. Und in der „Ponyfarm“schließlic­h gibt es Pferde und Esel zum Anfassen.

Wem bei derart geballter Informatio­n rund ums Pferd der Gaul durchgeht, weil er keine Rösser mehr sehen kann, der darf sich auf einem der Spielplätz­e vergnügen, zum Beispiel in der „windschief­en Spielturmw­elt“. Mitunter geht’s aber auch dort schnell vom hohen Ross herunter: Von einem zwölf Meter hohen begehbaren trojanisch­en Pferd können die Besucher über dessen Schweif herunterru­tschen – direkt in den Biergarten, der im nächsten Jahr fertiggest­ellt wird.

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Fotos: Equilaland Impression­en (von links oben nach rechts unten): Natürlich kann man beim Training zuschauen, aber es gibt auch ein Tro janisches Spielplatz­pferd, eine Kinderuniv­ersität und hautnah die Schmiedear­beiten zu erleben.

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