Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Einfach mal ausreißen
auf Gut Schwaighof an. Dort gab es ein Treffen mit der Band Muntermonika aus Thierhaupten. Gemeinsam mit den Musikanten Moritz Ludl, Julian Schuster und Nicolas Uhl wurde am Lagerfeuer gesungen und philosophiert – während die Kamera lief. Dass das junge Team auf Gut Schwaighof übernachtete, lag nicht an den vorangegangenen Dreharbeiten zum „Immenhof“, sondern an persönlichen Kontakten. Produktionsassistentin Elisa Oß- wald kommt aus Thierhaupten und kennt die Familie Zeising vom Gut Schwaighof.
Die Reise der beiden jungen Männern in Hirsch-Lederhosen wird rund drei Monate dauern. Anschließend kommt noch einmal eine Menge Arbeit auf das kreative Team zu, denn die Berge von Filmmaterial müssen geschnitten werden. Ihr Ziel ist, dass der Streifen 2019 im Kino zu sehen ist. „Wenn wir einen Sponsor finden, ist das toll. Wenn nicht, dann machen wir es im Eigenverleih“, erklären die Brüder. Julian und Thomas Wittmann sind keine Neulinge im Filmgeschäft. Der 25-jährige Julian Wittmann ist bayerischer Film- und Theatermacher und Musikkabarettist.
Er absolvierte zudem eine Ausbildung zum Drehbuchautor und schreibt unter anderem für die Serie „Dahoam ist Dahoam“. Sein 22-jähriger Bruder Thomas war schon in Filmen wie „Die Perlmutterfarbe“ und „Sommer in Orange“oder Fernsehfilmen wie „München 7“zu sehen. Gestern Vormittag brach das Team im Schwaighof auf und setzte seine Reise fort. Nächstes Ziel ist Aschaffenburg. Nach einigen weiteren Etappen wird es in Antwerpen auf ein Containerschiff nach New York gehen. Nach rund drei Monaten wollen die beiden – nach Stopps auf dem Times Square oder vor dem Weißen Haus – die Spielerstadt Las Vegas erreichen. » Aufgefallen
Die trauen sich was. Einfach mal alles hinter sich lassen und losfahren. Diesen Traum haben sich Julian und Thomas Wittmann erfüllt. Sie sind derzeit für ein Filmprojekt mit ihren Zündapp-Mopeds in Richtung Las Vegas unterwegs.
Natürlich haben die beiden jungen Männer und ihr Team einige Zeit in die Vorbereitung gesteckt. Dennoch haben sie es schließlich gewagt. Ohne großen Sponsor, dafür aber mit umso mehr Begeisterung sind sie samt ihrem Team aufgebrochen. Dabei verzichtet so mancher Mitarbeiter an dem Projekt sogar auf die Gage.
„Was da dann rumkimmt, sehen wir schon“, sagen die Beteiligten ganz ruhig. Schon witzig, wie unterschiedlich man Filmarbeiten angehen kann. Bei der ImmenhofVerfilmung, bei der es natürlich um Millionenkosten ging, war alles bis ins Letzte getaktet und so mancher Mitarbeiter deutlich gestresst. Die Jungs von „Ausgrissn“strahlten dagegen eine wohltuende Herzlichkeit aus. Ihnen war anzumerken, wie sehr sie sich auf die Reise freuen und wie interessiert sie an anderen Menschen sind.
Am Ende wäre man liebsten mit ihnen aufgebrochen, um jeden Tag neue Landschaften und Leute kennenzulernen. So werden wir aber gespannt auf den Film warten müssen.