Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zwei Lieblinge auf einer Platte
Bei Interpol ist das so: Zu jeder neuen Platte hofft man, endlich mit etwas Neuem auf die kurze Frage „Dein Lieblingssong?“antworten zu können. Obstacle 1 ist seit Jahren einer der Indie-Lieblingstracks schlechthin, lief auf der ersten Platte der New Yorker Band 2002 und seither auf Indie-Partys oder Lieblingsplaylists. Dann kamen einige richtig gute Tracks, aber keine Lieblinge. Und jetzt das: Das neue Album „Marauder“liefert gleich zwei. In „If You Really Love Nothing“und „Rover“spielt Gitarrist Kessler den unverkennbaren Interpol-Sound mit einprägsamen, scharfen Gitarren-Mustern. Immer derselbe Rhythmus, immer in diesen höheren Lagen, immer mit dem plötzlichen Harmoniewechsel, veredelt durch die Stimme von Paul Banks. Himmlisch. Auf „Marauder“passiert so viel. Verwunderlich, dass all die Songideen von Interpol in nur 13 Lieder passen. ★★★★★