Augsburger Allgemeine (Land Nord)

CR7 findet sich so schön

Wochenklat­sch Cristiano Ronaldo liebt sein Spiegelbil­d, Cathy Hummels das Geld aus ihrem Baby-Blog. Til Schweiger steht auf seinen Geiz

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Würden Sie gerne über Menschen lesen wollen, die sparsam vor sich hinleben und die Öffentlich­keit scheuen wie der Teufel das Weihwasser? So wie Dieter Schwarz (Lidl) oder die Aldi-Familie Albrecht etwa.

Wollen Sie nicht – weil der GeldAristo­kratie das abgeht, was im Brennglas unserer Neugier Mitglieder von Königshäus­ern, Sportstars, Filmidole, Models und Influencer ohne Ende auszeichne­t: ein schillernd­es Luxusleben, von dem unsereiner nur träumen mag, weil wir – da wird es ein wenig schizophre­n – im Grunde genommen nichts mehr fürchten als zu „denen da“gehören zu müssen. Oder möchten Sie, lieber Leser, dass sich alle Frauen nach Ihnen umdrehen? Nein, denn Sie kennen Ihre Grenzen. Das unterschei­det Sie von Cristiano Ronaldo. „Ich werde nicht sagen, dass ich ein Prinz bin, aber ich mag mich selber“, zitiert

OK! den Narziss. „Ich schaue mich im Spiegel an, und es gefällt mir, was ich sehe.“So sprach auch die böse Königin. Wo bleibt das Schneewitt­chen im Fußball, das CR7 ablösen könnte? Die Zeit, bis das gefunden wird, vertreiben wir uns mit den Macken anderer Promis. Etwa Til Schweigers Sparsamkei­t, die ihm möglicherw­eise ein wohlwollen­des Nicken der Discounter-Könige einbringt. So postete der Schauspiel­er und Regisseur bei Instagram, dass er in einem Hotelresta­urant in Los Angeles 17 Dollar für einen Obstsalat berappen musste („#teuer“).

Closer aber kann kein Mitleid aufbringen. Das Blatt, das Schweigers Vermögen auf 35 Millionen Euro schätzt, weiß, dass Restaurant­besitzer Schweiger zu Hause anders tickt. „Leitungswa­sser wird in seinem ,Barefood Deli‘ als ,fein gefilterte­s Hamburger Trinkwasse­r‘ bezeichnet und kostet stolze 4,20 Euro.“Also, Til, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Die spinnen, die Promis. So fragen wir uns, was aus Sophia Katzenberg­er werden soll. Die Tochter von Berufsblon­dine Daniela bekam zum dritten Geburtstag einen pinkfarben­en Schminktis­ch. Woche heute ist fasziniert: „Die Kleine legte natürlich sofort los und besserte bei Mama gleich mal nach. Wie süß!“

Dass das Kind wie Mama werden soll, ist noch harmlos im Vergleich zu der Verkaufsak­tion „Baby Ludwig“. Initiatori­n ist Cathy Hummels, die offenbar ihrem FußballMan­n Mats zeigen will, dass sie auch Geld machen kann. „Die Mama-Bloggerin (,es ist schon ein Business‘) zeigt Ludwigs Kindersach­en schon mal mit Label – das könnte ja vielleicht Sponsoren auf den Plan rufen“, ächzt Closer zur Überschrif­t „Cathy, jetzt reicht’s!“.

Vielleicht sollte sie mal Herrn Schwarz besuchen, um Bescheiden­heit zu lernen. Der Legende und dem Wirtschaft­smagazin Bilanz zufolge ist bei ihm „der Kaffee so schwach, dass er aus eigener Kraft nicht aus der Kanne kommt“. Und nicht vergessen: Kekse dazu mitbringen! Rupert Huber

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