Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Handy: Nicht nur das Wann, auch das Wie zählt
Bayerns Regierung weiß, dass das Handyverbot an Schulen in seiner Form nicht mehr zeitgemäß ist. Es ist seit 2006 im bayerischen Erziehungsund Unterrichtsgesetz verankert. Längst aber werden Smartphones und digitale Speichermedien zu Unterrichtszwecken eingesetzt. Die Digitalisierung an Bayerns Schulen gehört zu einem der Arbeitsschwerpunkte von Kultusminister Bernd Sibler, dessen Behörde jetzt auch den Schulversuch startet. Es ist ein guter Ansatz, dass Schulen ihre eigenen Regelungen für den Umgang mit Smartphones und Co. testen können und dies wissenschaftlich begleitet wird. Regeln für Schüler, wann sie ihre Smartphones nutzen dürfen, und das Einbinden der Geräte in den Unterricht sind wichtig. Aber die eigentliche Herausforderung ist doch eine ganz andere: nämlich den Schülern einen sensiblen und vernünftigen Umgang mit Whatsapp, Facebook und Co. beizubringen. Gerade jüngere Kinder, die noch unbedarft an diese sozialen Netzwerke herangehen, sind sich der möglichen Tragweite eines geschriebenen Satzes oder eines eingestellten Fotos nicht bewusst. Mobbing entsteht schnell. Hier liegt das viel größere Problem, das angegangen werden muss. Und das hat nichts damit zu tun, wann ein Handy an Schulen angeschaltet werden darf oder wann nicht.