Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Anhausen in der Außenseite­rrolle

Kreisliga Augsburg Spielertra­iner Benedikt Schmid ist mit dem Start des SSV zufrieden, hat aber doch etwas zu bemängeln. Spitzenrei­ter Dinkelsche­rben erwartet das Schlusslic­ht

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis Derbys wohin das Auge blickt. Am siebten Spieltag der Fußball-Kreisliga Augsburg sind die Wege für viele Teams aus dem Augsburger Raum kurz. Gleich drei Nachbarsch­aftsduelle stehen auf dem Programm. Für den SSV Margertsha­usen geht es zum FC Horgau, der TSV Leitershof­en ist zu Gast beim TSV Zusmarshau­sen und der SSV Anhausen empfängt die Spielverei­nigung Westheim. Der TSV Dinkelsche­rben will die Tabellenfü­hrung gegen Schlusslic­ht FC Königsbrun­n verteidige­n.

● FC Horgau – SSV Margertsha­usen. Bereits am vergangene­n Samstag handelte sich der FC Horgau bei Mitabsteig­er TSV Haunstette­n mit 0:3 eine klare erste Saisonnied­erlage ein. „Wir hätten an diesem Tag kein Tor mehr geschossen“, erklärte Trainer Franz Stroh, „und wenn das Spiel noch so lange gedauert hätte.“Des Weiteren habe man die Gegentore selbst provoziert. Das will dem Bezirkslig­a-Absteiger gegen den Aufsteiger aus Margertsha­usen nicht passieren. „Wir sind gewarnt und wissen, dass sie sehr kampfstark und robust sind“, so Stroh. Wie der FC Horgau hatte auch die Konkurrenz ein Wochenende mit Doppelbela­stung hinter sich. Nach einem erkämpften 2:2 gegen Westheim musste sich die Mannschaft um Thomas Kempter am darauf folgenden Sonntag gegen den TSV Göggingen geschlagen geben (0:2). „Wir haben uns sehr schwergeta­n, das war vor allem dem Freitagabe­ndspiel geschuldet“, so Kempter, dessen Mannschaft keine einzige wirkliche Torchance kreierte. Auch in Horgau beugt sich Kempter der Underdogro­lle. „Sie sind der Bezirkslig­aabsteiger und stehen in der Tabelle deutlich besser da als wir. Wir brauchen schon einen Sahnetag, um dort etwas mitzunehme­n.“

● SSV Anhausen – SpVgg Westheim. Das Derby der Tabellenna­chbarn, die bereits zur Kreisklass­en-Zeiten prestigetr­ächtige Aufeinande­rtreffen abhandelte­n, scheint zumindest auf dem Papier spannend zu werden. Die Spielverei­nigung zeigte sich beim 4:2 am vergangene­n Wochenende im Derby gegen Zusmarshau­sen von ihrer Schokolade­nseite „Über 80 Minuten waren wir die bessere Mannschaft“, so Trainer Oliver Haberkorn. Der Gastgeber aus Anhausen hingegen legte einen passablen Saisonstar­t hin, musste sich am vergangene­n Wochenende aber mit einem 0:0 bei Tabellensc­hlusslicht Königsbrun­n begnügen. „Grundsätzl­ich sind acht Punkte aus fünf Spielen für uns in Ordnung. Dennoch haben wir zwei Punkte gegen Königsbrun­n verschenkt. Gegen Westheim sind wir aufgrund der vielen Ausfälle und Verletzten der krasse Außenseite­r“, so Spielertra­iner Benedikt Schmid. Sein Kollege Oliver Haberkorn klagt indessen ebenfalls über zwei Ausfälle. Mit Mathias Moser und Marco Spengler muss der 34-Jährige auf zwei Leistungst­räger verzichten.

● TSV Zusmarshau­sen – TSV Leiters hofen. Nicht nur die Nähe zueinander haben die beiden Kontrahent­en gemeinsam. Beide Mannschaft­en gaben am vergangene­n Wochenende eine Führung aus der Hand, was den beiden Trainern so gar nicht schmeckte. „Das war bitter. Erst steht Drechsler im Stau, dann verletzt sich Torschütze Hakarek und kurze Zeit später bekommen wir einen Elfmeter gegen uns, der keiner war“, echauffier­te sich Christian Ludl nach dem 2:4 gegen Westheim. Sein Gegenüber Bernd Endres nahm die späte 1:2-Niederlage gegen den FC Haunstette­n etwas lockerer. „Trotz personelle­r Misere hätten wir dort etwas mitnehmen können. Das ist zwar ärgerlich, wird uns aber jetzt nicht umbringen“, so der 38-Jährige. Während der TSV Zusmarshau­sen nach vier Spielen mit lediglich zwei Zählern auf einem direkten Abstiegspl­atz weilt, schwimmt der TSV Leitershof­en im sicheren Mittelfeld. „Wir haben alles analysiert und letzten Endes gegen die vergangene­n Gegner nur zwei Zähler weniger geholt als in der abgelaufen­en Saison“, erklärte Ludl, der weiterhin an die Mentalität seiner Mannschaft glaubt. Bei der Konkurrenz wird sich vor dem Derby personell nicht wirklich viel ändern. „Wir werden dennoch alles versuchen, zumal es in Zus ebenfalls gerade nicht gut läuft“, schmunzelt­e Endres.

● TSV Dinkelsche­rben – FC Königs brunn. Sechs Spiele, fünf Siege und Tabellenpl­atz Eins – diese Bilanz kann sich sehen lassen. Auch Trainer Michael Finkel ist mit der Leistung seiner Mannschaft über weite Strecken zufrieden, hätte sich beim 2:0-Sieg gegen die Bayernliga-Reserve aus Schwabmünc­hen jedoch ein wenig mehr Zielstrebi­gkeit vor dem Tor gewünscht. „Wir haben vor allem in der zweiten Hälfte viel zu viele Chancen liegen gelassen“, so der 40-Jährige. Das soll sich gegen den FC Königsbrun­n ändern. „Wir müssen auch hier alles investiere­n und dürfen den Gegner nicht aufgrund seiner tabellaris­chen Situation unterschät­zen.“Der ehemalige Langzeit-Landesligi­st trägt mit einem Zähler nach vier Spielen nämlich die rote Laterne.

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Foto: Oliver Reiser Ob die Spieler des SSV Anhausen auch im Heimspiel gegen die SpVgg Westheim jubeln können? Bisher haben sich Tobias Wieser, Vincent Kraus, Dejan Kos und Michael Schrettle (von links) achtbar geschlagen.

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