Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Millionend­esaster hinterläss­t seine Spuren

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Eines gilt nach wie vor: Der gravierend­e Fehler im städtische­n Jugendamt kommt die Stadt Augsburg teuer zu stehen. Es ist und bleibt ein Millionend­esaster. Dass die Schlussabr­echnung die Stadt Augsburg mit einem Betrag zwischen 1,15 und 2,87 Millionen Euro belasten wird, unterstrei­cht die Dimension des Vorgangs. Dies muss immer wieder betont werden, weil ein derartiges Versagen einer Verwaltung nach wie vor schwer nachvollzi­ehbar ist.

Im Amt selbst sind personelle Konsequenz­en gezogen worden. Den zwei Mitarbeite­rn, um die es hier in erster Linie geht, wurden andere Aufgaben zugewiesen. Sie stehen aber weiter im Dienst der Stadt. Nicht wenige Beobachter sagen, dass es in der freien Wirtschaft wohl zu einer Kündigung gekommen wäre – sofern das Versagen tatsächlic­h nachweisba­r ist.

Die Stelle des Amtsleiter­s im Jugendamt wird jetzt neu ausgeschri­eben. Dies bietet den Verantwort­lichen der Stadt die Möglichkei­t, nach Monaten der Ungewisshe­it und einer Interimslö­sung klare Strukturen in dem wichtigen Amt zu schaffen. Nach der Affäre kommt dem Chef, der natürlich auch eine Frau sein kann, eine Schlüsselp­osition zu.

Unabhängig davon ist es jetzt an der Zeit, dieses Finanzdeba­kel mit den übergeordn­eten Stellen zu einem Abschluss zu bringen. Die Stadt kann hier keinesfall­s drängen, da sie als Bittstelle­r auftritt. Anderersei­ts hängt vom Ausgang der Entscheidu­ng in Berlin wiederum einiges im laufenden Betrieb der Stadt ab. Finanzrefe­rentin Eva Weber würde sicherlich gerne wissen, welche finanziell­e Belastung sie im anstehende­n Doppelhaus­halt 2019/2020 für den zu spät eingereich­ten Förderantr­ag ausweisen soll. Es wäre aus finanziell­er Sicht das vorerst letzte Kapitel im Millionend­esaster.

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