Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Seit wann gibt es den Zölibat?

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● Ursprung Dass ein Priester nicht verheirate­t sein darf, hat zwar seine Ursprünge im 4. Jahrhunder­t, doch erst im Mittelalte­r wurde ein Heiratsver bot für Priester rechtlich fixiert. Zölibat heißt das Eheverbot – Theologen sa gen „der Zölibat“, aber der Duden lässt das Wort zugleich auch als Neutrum – „das Zölibat“– zu. Die Bezeichnun­g kommt vom lateinisch­en caelebs (unverheira­tet). Nach dem II. Vatikani schen Konzil in den 1960er Jahren hegten viele Reformkräf­te die Hoff nung, mit der Öffnung der katholi schen Kirche für moderne Strömungen werde auch die Pflicht zum Zölibat fallen – doch bis heute hat sich nichts geändert: Wer Priester werden will, muss schon bei der Diakonenwe­ihe, die vor der Weihe zum Priester gefeiert wird, die Ehelosigke­it geloben.

● Ausnahmen Wenn beispielsw­eise evangelisc­he Pfarrer oder anglikani sche Geistliche, die bereits verheirate­t sind, zum katholisch­en Glauben kon vertieren, gibt es Ausnahmen zum Zölibat. Sie können dann zu Pries tern geweiht werden, ohne ihre Ehe aufgeben zu müssen. Für Kirchenkri tiker ist das Heiratsver­bot ein wesent licher Grund dafür, dass sich immer weniger Männer für das Priesteram­t entscheide­n. (dpa)

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