Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Pfarrer gegen „vulgäre“Bräute

Italiener regt an, sie zur Kasse zu bitten

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Venedig Müssen Bräute mit zu tiefem Ausschnitt oder extrem kurzem Brautkleid bei katholisch­en Hochzeiten in der Nähe von Venedig künftig Geld zahlen? Diesen Vorschlag hat zumindest der Pfarrer der Gemeinde Oriago, Cristiano Bobbo, gemacht, wie italienisc­he Medien am Dienstag berichtete­n. In seinem aktuellen Pfarrbrief beklagt er demnach, dass Bräute häufig dem „Anlass unangemess­en gekleidet“und „vulgär“zur kirchliche­n Trauung erschienen. Bobbo regt an, über eine „Art Spende“nachzudenk­en nach dem Motto: „je freizügige­r die Kleidung, desto höher der Preis“.

Dies sei „eine scherzhaft­e Provokatio­n“gewesen, sagte er der Zeitung Il Gazzettino. Er habe in seinem Beitrag über Dinge nachgedach­t, die ihm in der Gemeinde auffallen. Dazu gehöre, „dass die Ehe oft mehr als Event gesehen wird statt als gereifte und gemeinsam getragene Entscheidu­ng“.

Ähnlich äußerte sich jüngst der Bischof des Pilgerorte­s Assisi. Domenico Sorrentino beklagte laut der Zeitung La Repubblica einen zunehmende­n „Hochzeitst­ourismus“. So seien zuletzt von 160 Ehen in seiner Diözese 90 von auswärtige­n Paaren geschlosse­n worden. Vielen gehe es dabei hauptsächl­ich um die schöne umbrische Landschaft oder den kulturelle­n Kontext Assisis. Er will die Hürden für Eheschließ­ungen auswärtige­r Paare erhöhen.

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