Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Trotz Meinungsfreiheit den Obrigkeiten nicht genehm
Zum Auftritt des Lifeline Kapitäns auf der Friedenstafel:
Vor genau einem Jahr echauffierte sich der Oberbürgermeister der Stadt Augsburg über einen Programmpunkt des Augsburger Friedensfestes und verlangte für die Zukunft die Genehmigung des Programms mit dem gefälligen Hinweis, dies sei keine Zensur. Schon damals wurde vor dem gefährlichen Fahrwasser gewarnt, in das sich die Stadtspitze damit begibt. Nun ist ein Jahr später – wieder auf einem Friedensfest – bestätigt: Der OB hält Kurs, was seine Meinung zu anderen Meinungen anbelangt. Ein nun genehmigtes Programm ist dennoch nicht genehm, weil nicht jedes Wort und nicht jeder Satz vorab minutiös mit dem CSU-OB abgestimmt ist.
Das zeigt: Was nicht detailliert genehmigt ist, ist trotz geltender Meinungsfreiheit den Obrigkeiten nicht genehm. Wie weit, so fragt sich der geneigte Leser, kann dies noch gehen?
Christopher Schuhknecht, Augsburg