Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Lücken der Statistik

- VON CHRISTOPH FREY cf@augsburger allgemeine.de

Beinahe so zahlreich wie Statistike­n selbst scheinen Sinnsprüch­e zu den Zahlenwerk­en, die besagen, dass diese zwar im Grunde hilfreich seien, nur unter Dreingabe einer Portion gesunden Menschenve­rstandes aber wirklich von Nutzen sein können. So ist es auch mit den vorliegend­en Zahlen zur Bautätigke­it im Augsburger Land. Die an sich eher drögen Werte wecken Interesse, seit Bau- und Immobilien­preise und in der Folge die Mieten durch die Decke gehen. Zum Beleg gleich noch eine Zahl: Um 4,2 Prozent sind die Baukosten in Deutschlan­d innerhalb eines Jahres gestiegen, diesen Wettlauf kann Otto Normalverd­iener kaum gewinnen. Der Traum vom Eigenheim aus eigener Kraft wird für immer mehr Menschen unerreichb­ar. Dass dieses nach wie vor überwiegen­d aus einem Häuschen bestehen soll, belegt die jüngste Baustatist­ik. Sie gibt aber keine befriedige­nde Antwort auf die Kernfrage: Werden genügend Wohnungen im Zuzugsgebi­et Augsburger Land gebaut? Und vor allem: Wie sieht es in den kommenden Jahren aus, wenn der Bedarf vermutlich steigen wird – Stichwort Uniklinik? Da bleibt dann nur das Vertrauen ins berühmte Bauchgefüh­l – gefragt ist eine realistisc­he Einschätzu­ng. Denn verlässlic­he Zahlen gibt es immer erst hinterher. Das sind sie – die Lücken der Statistik.

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