Duelle mit Seltenheitswert in Neusäß

Fußball: Derby auf dem Kobel, Pokal in Täfertingen

Neusäß TSV Täfertingen gegen den TSV Aindling – ein Spiel, dass es in dieser Form noch gegeben hat, steht heute Abend im Halbfinale des Totopokals auf Kreiseben auf dem Programm. Auch das Neusässer Stadtderby zwischen der SpVgg Westheim und dem TSV Neusäß hat es in den vergangenen 30 Jahren nicht mehr gegeben. Diese beiden Duelle machen dem Fußball-Fan aus Neusäß am heutigen Abend die Entscheidung schwer, welches er besuchen soll.

Der TSV Täfertingen hatte seine Heimat bis auf zwei Ausnahmen (Kreisliga Ost von 2008 bis 2011 und Kreisliga Augsburg in der Saison 15/16) in der Kreisklasse. In diesem Jahr würde man gerne in die Kreisliga zurückkehren, hat sich dazu unter anderem mit dem ehemaligen Bayernligaspieler Giuliano Manno verstärkt. Von den A-Junioren des TSV Gersthofen kam der baumlange Justin Djondo-Pacham, der seinen Kumpel Moses Tandu vom FC Stätzling mitbrachte. Bereits in der Winterpause konnte man mit Marko Stanic einen Klasse-Keeper an Land ziehen. Der ehemalige kroatische U21-Nationalspieler musste sich allerdings am vergangenen Sonntag gegen den TSV Diedorf fünfmal geschlagen geben, als dem TSV nach den vielen englischen Wochen die Akkus ausgingen.

Der TSV Aindling war vor sechs Jahren noch in der Bayernliga angesiedelt. Nun schicken sich die Lechrainer an, den Betriebsunfall des Abstiegs aus der Landesliga so schnell wie möglich zu korrigieren. Dabei gab es Startschwierigkeiten, die schon bald zu einem Trainerwechsel geführt haben. Herbert Wiest kam für Thomas Wiesmüller.

Groß ist die Freude auf dem Kobel, dass man nach drei Jahrzehnten wieder einmal den TSV Neusäß zu einem Punktspiel begrüßen kann. So lange waren die Lohwaldkicker ununterbrochen auf Bezirks- und teilweise sogar auf Landesebene unterwegs. Als der TSV von 2002 bis 2005 drei Runden in der Landesliga spielte, kickte die SpVgg Westheim in der A-Klasse. Heute begegnet man sich in der Kreisliga Augsburg auf Augenhöhe. Mit elf (Westheim) beziehungsweise zehn Punkten (Neusäß) liegen die beiden Ortsrivalen in Lauerstellung zur Tabellenspitze und im Powerranking mit fünf beziehungsweise vier Spielen ohne Niederlage ganz vorne. Mit Siegen beim SSV Anhausen und gegen den TSV Göggingen haben beide zuletzt Werbung in eigener Sache betrieben. Nur der Sieger des heutigen Spieles wird allerdings in den nächsten Wochen weiterhin ganz oben dabei sein.

Zwei Derbys stehen auch in den Nachholspielen der Kreisklasse Nordwest an: Schlusslicht TSV Meitingen II erwartet den wiedererstarkten SV Ehingen/Ortlfingen zum Lechtalduell. Bei den Ehingern soll unter dem neuen Trainer Holger Bosch erneut Routinier Rainer Müller aushelfen, bis Torjäger martin Redel aus dem Urlaub zurück ist.

Der TSV Welden trifft im Holzwinkelderby auf den frisch aufgestiegenen Nachbarn FC Emersacker, der sich bisher sehr achtbar geschlagen hat. Mit einem Sieg könnten die Kicker vom Theklaberg auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken.