Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Weber könnte es

- VON DETLEF DREWES dr@augsburger allgemeine.de

Präsident der Europäisch­en Kommission – das ist kein Traumjob. Das weiß Manfred Weber. Als Chef der größten Fraktion im EUParlamen­t hat der CSU-Politiker immer einen engen Draht zu dem Mann gehabt, dem er nachfolgen möchte: Jean-Claude Juncker. Der Niederbaye­r wäre eine gute Wahl. Weil er beides verkörpert: den europäisch­en Traum vom friedliche­n und harmonisch­en Zusammenle­ben der Völker, aber eben auch von der Heimat der Menschen in ihren Orten, Städten und Regionen.

Dieser Brückensch­lag muss einem gelingen, der die EU an führender Stelle prägen will. Denn alle politische­n Ebenen müssen miteinande­r funktionie­ren. Dazu gehört der Mut, unangenehm­e Wahrheiten auszusprec­hen, wie etwa die Tatsache, dass man die Flüchtling­skrise menschlich und gemeinsam bewältigen, aber auch in den Griff bekommen muss.

Weber steht nicht für die Söderoder Seehofer-CSU, sondern für im besten Sinne des Wortes christsozi­ale Politik. Zugleich gilt er als integriere­nde Persönlich­keit, die Brücken über Fraktionen hinweg schlagen kann. Solche Fähigkeite­n werden für den nächsten Mann an der Spitze der EU wichtig sein.

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