Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ist das ein gerechtes und sportliches Urteil?
Zum Artikel „Blankes Entsetzen beim SC Altenmünster“vom Samstag, 1. Sep tember:
Es kommt ja vor, dass man sich über manche Urteile von Gerichten wundert, aber was das Bezirkssportgericht im Spiel zwischen der TSG Thannhausen und dem SC Altenmünster jetzt als Rechtsprechung verkündet, ist der blanke Hohn für jeden Sportler. Das Spiel, das vom Schiedsrichter in der 87. Minute beim Spielstand von 3:4 aufgrund von Bedrohungen, verbalen Attacken und starkem Bedrängen der gastgebenden Spieler abgebrochen wurde, wird neu angesetzt. Nicht die Spieler der TSG Thannhausen sind für den Spielabbruch verantwortlich, sondern der Schiedsrichter, weil er das Spiel hätte trotzdem zu Ende führen müssen.
Wie hätte sich der Schiedsrichter denn verhalten sollen? Vielleicht wäre es die richtige Maßnahme gewesen, weitere Spieler vom Platz zu stellen, um dann das Spiel abzubrechen, weil entsprechend den Statuten mit nur sechs Spielern nicht weitergespielt werden kann.
Auch wenn die TSG Thannhausen aufgrund der jahrzehntelangen Zugehörigkeit in den oberen Ligen auf Bezirksebene eine gute Lobby haben mag, kann es ein solches Urteil nicht geben. Eine Mannschaft, die in der 87. Minute im Rückstand den Schiedsrichter attackiert und einen Spielabbruch provoziert, kann doch keine zweite Chance bekommen! Wie würde es die TSG wohl sehen, wenn die Situation genau umgekehrt wäre? Fair und sportlich wäre – aber das ist wohl absolute Illusion – wenn die TSG Thannhausen auf die so gut wie sicher verlorenen Punkte jetzt freiwillig verzichtet.
Reinhold Lader, Altenmünster