Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eminem wütet wieder mal richtig

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Überraschu­ng! Unangekünd­igt hat Rap-Superstar Eminem vor einer Woche ein neues Album rausgehaue­n, das dem Titel „Kamikaze“auch völlig gerecht wird. Denn es ist fast über die gesamten 45 Minuten hinweg eine mächtige, von Wortsalven in teils unfassbare­r Geschwindi­gkeit getragene Wutrede. Sie gilt unter anderem den vielen Kritikern, die sein letztes, fast schon schräg heterogene­s Album „Revival“samt Pop-HitMateria­l mit Beyoncé und Ed Sheeran und irren Samples („In Your Head“, „I Love Rock ’n’ Roll“) verrissen haben. Aber auch neuen Trap-Stars („Not Alike“), US-Vizepräsid­ent Mike Pence („The Ringer“), mal wieder seiner Ex-Frau („Normal“)… Versöhnung erbittet er nur von den Ex-Kollegen von D12 („Stepping Stones“). Und kein PopHit, nirgends. Wütend war Eminem sowieso immer schon am besten. Hier aber zeigt er trotzig, dass er das, was mancher zuletzt vermisst hat, noch immer meisterlic­h beherrscht: irrer Flow ohne große Melodie-Kapriolen. ★★★★✩

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(Columbia/Sony) Eminem: Kamizake

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