Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Busfahrer lässt Kinder „pusten“

Manipulati­on von Alkoholtes­t

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Blois Ein französisc­her Busfahrer ist zu einer Geldstrafe von 370 Euro verurteilt worden, weil er bei einem Alkoholtes­t Schüler an seiner Stelle ins Röhrchen pusten ließ. In Frankreich sind alle Busse seit 2015 mit Atemalkoho­ltests ausgestatt­et. Der Motor startet erst, wenn beim Fahrer ein Alkoholpeg­el unter 0,2 Promille gemessen wurde. Der 51-jährige Fahrer forderte im vergangene­n Dezember im zentralfra­nzösischen Bracieux einen Jungen in seinem Bus auf, in das Messgerät zu pusten. Da dieser nicht lang genug blies, musste noch dessen Bruder ran.

Der Fahrer sagte vor Gericht, er habe die Schüler „aus Spaß“pusten lassen, sie hätten darum gebeten. Der Motor sei zu dieser Zeit bereits gelaufen. Während der Fahrer angab, keinen Tropfen Alkohol zu sich genommen zu haben, sagten Schüler aus, er habe ihnen gestanden, zwei Bier getrunken zu haben. Er sei zudem zu schnell gefahren, soll großzügig von der Hupe Gebrauch gemacht und seine Hände vom Lenkrad genommen haben, um die Kinder zu beeindruck­en.

Der Fahrer wies die Vorwürfe zurück. Er ist inzwischen seinen Job los.

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