Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Neuanfang mit weniger Gehalt
Rathaus Die frühere Jugendamtsleiterin Sabine Nölke-Schaufler kehrt bald ins Büro zurück. Welche Aufgaben sie künftig wahrnimmt
Der gravierende Fehler eines Sachbearbeiters im städtischen Jugendamt hat dessen Amtsleiterin Sabine Nölke-Schaufler ihre Spitzenposition gekostet. Die Amtsleiterin wurde in Folge des 28,5-Millionen-EuroDesasters von ihrer Aufgabe entbunden. Wie berichtet, war ein Förderantrag zu spät eingereicht worden. Die Stadt lief deshalb Gefahr, Millionen an Bund und Freistaat zurückzahlen zu müssen (siehe nebenstehenden Bericht).
Was folgte, war eine juristische Auseinandersetzung mit der Stadt, die nun zu einem Abschluss geführt wurde. Nach Informationen unserer Zeitung wird Sabine Nölke-Schaufler eine andere Aufgabe in der Stadtverwaltung wahrnehmen, die für sie auch mit finanziellen Abstrichen verbunden ist. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht.
Auf Anfrage teilte die Stadt dazu mit: „Die Tätigkeit von Frau Nölke-Schaufler stellt insgesamt einen Neuanfang dar. Dabei wird sie von der Stadt als verantwortungsvolle Arbeitgeberin in allen Belangen nach Kräften unterstützt.“Zum Aufgabenfeld heißt es: Sabine Nölke-Schaufler habe bereits vor der Übernahme der
Leitung des Amtes für Kinder, Jugendliche und
Familien das
Büro für Bürgerschaftliches Engagement geleitet. Künftig werde Nölke-Schaufler in ihren ursprünglichen Aufgabenbereich zurückkehren und sich unter anderem im Bereich des Quartiermanagements engagieren.
Dies könne zum Beispiel Konfliktbewältigung bei nachbarschaftlichen Streitigkeiten sein oder konzeptionelle Arbeit in sozial schwachen Milieustrukturen. Auch bei der Vorbereitung und Konzeptarbeit im Bereich der Bürgerbeteiligung und Freiwilligenarbeit werde Sabine Nölke-Schaufler wieder ihre bewährten Stärken einsetzen, so die Stadt. Angedockt ist die frühere Amtsleiterin im OB-Referat. Wie zu hören ist, ist Sabine Nölke-Schaufler allerdings noch nicht wieder im Dienst. Sie war nach dem Vorfall im Jugendamt zunächst von ihren Aufgaben entbunden worden. Ihre Rückkehr an den Arbeitsplatz steht demnächst bevor.
Dazu sagt die Stadtverwaltung: „Sabine Nölke-Schaufler wird im Bereich der Querschnittsaufgaben angesiedelt sein.“Dies sind Aufgaben, die abteilungsübergreifend organisiert sind. Leiter dieses Bereichs ist Peter Bergmair. Er ist ihr direkter Vorgesetzter. Aufgrund der Sachnähe zur Freiwilligenarbeit und den Aufgaben in den Sozialregionen wird das künftige Büro von Sabine Nölke-Schaufler voraussichtlich im Jakobsstift angesiedelt sein.