Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zahl der Leiharbeit­er gestiegen

Zwei Branchen stechen hervor

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Berlin Die Zahl der Leiharbeit­er in Deutschlan­d ist in den vergangene­n zehn Jahren um 43 Prozent gestiegen. Ende 2017 waren gut 1,03 Millionen Menschen in dieser Beschäftig­ungsform tätig. Zehn Jahre zuvor hatte die Zahl der Leiharbeit­er noch bei rund 720 000 gelegen, wie aus einer Antwort des Bundesarbe­itsministe­riums auf eine Anfrage der Linksfrakt­ion hervorgeht. Die Zahl der Leiharbeit­er habe im vergangene­n Jahr einen Höchststan­d erreicht, teilte die Partei mit. Im Vergleich zum Vorjahr habe sie um fast 39000 zugenommen.

Der Anteil an der Gesamtbesc­häftigung lag laut der Antwort der Bundesregi­erung Ende 2017 bei 2,8 Prozent. Vier Jahre zuvor hatte er bei 2,4 Prozent gelegen. In der Metallbear­beitung oder in der Lagerund Postbranch­e sei er mit rund 15 beziehungs­weise 12 Prozent deutlich höher. Die Linke kritisiert­e, trotz Wirtschaft­sbooms und angebliche­n Fachkräfte­mangels sei der Trend zur Leiharbeit ungebroche­n. Diese Beschäftig­ungsform soll Betrieben die Flexibilit­ät geben, kurzfristi­g Personal aufzustock­en, und Langzeitar­beitslosen und Geringqual­ifizierten die Chance bieten, auf dem Arbeitsmar­kt Fuß zu fassen.

Leiharbeit­er erhalten einen deutlich geringeren Lohn als andere Arbeitnehm­er. 2017 betrug der mittlere Bruttolohn von Vollzeit-Leiharbeit­ern 1868 Euro monatlich, der von allen sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten 3209 Euro. Die Bundesregi­erung wies jedoch darauf hin, dass dafür auch die häufig geringere Qualifikat­ion und Berufserfa­hrung verantwort­lich seien sowie der hohe Anteil von Helfertäti­gkeiten.

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Foto: dpa In der Metallbear­beitung ist der Anteil der Leiharbeit­er sehr hoch.

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