Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Startklar für den ersten Schultag

Bildung Schultüte, Stillsitze­n und Hort: Angehende Erstklässl­er der Elias-Holl-Grundschul­e erzählen, worauf sie sich freuen – und was ihnen ein bisschen Sorgen bereitet

- VON ANNA KLEIN

„Am meisten freue ich mich auf meine Schultüte“, sagt die sechsjähri­ge Sinem kurz vor ihrem großen Tag. Am Dienstag geht es für sie zum ersten Mal in die Elias-HollGrunds­chule. Doch Sinem und die anderen Erstklässl­er kommen schon seit Anfang September jeden Tag in das Schulhaus an der Jakobermau­er. Dort besuchen sie nicht nur die erste Klasse: Nach dem Unterricht geht es für 27 Kinder in den angegliede­rten Hort, der im Keller desselben Gebäudes seine Räume bezogen hat. Um sich insgesamt besser an den neuen Schulallta­g und den Nachmittag in der Kinderbetr­euung zu gewöhnen, durften die künftigen AbcSchütze­n schon etwas früher als alle anderen Schulhausl­uft schnuppern.

Kurz vor Schulbegin­n ist die Spannung natürlich groß: „Ich hoffe, dass wir nicht so strenge Lehrer kriegen“, sagt der sechsjähri­ge Sebastian. Rechnen kann der künftige Erstklässl­er schon ein wenig, ohne Probleme bildet er die Summe aus vier und vier und zwei: „Zehn, das ist doch klar!“

Für viele Eltern bedeutet der Schulstart ihrer Sprössling­e eine zeitliche Herausford­erung, weil die Erstklässl­er zwei Mal pro Woche nur bis 11.30 Uhr Unterricht haben. „In der Grundschul­e benötigen eigentlich mehr Eltern einen Betreuungs­platz als im Kindergart­en“, erklärt Erzieherin Monika Imach, die den Hort in der Elias-Holl-Grundschul­e leitet. Denn während viele Kitas zum Beispiel eine Betreuung bis zum späten Nachmittag anbieten, entfällt diese Option mit dem ersten Schultag häufig – es sei denn, man bekommt einen Platz im Hort. Insgesamt 75 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren besuchen den Hort von Monika Imach.

Die Plätze dort sind begehrt, denn ein rechtliche­r Anspruch, wie etwa auf einen Kitaplatz, besteht nicht. Die Anmeldung startet deshalb schon immer zum Jahresanfa­ng, ganze neun Monate vor Schulbegin­n. Imach und ihre Kolleginne­n priorisier­en die Anmeldunge­n dann nach Bedarf: „So bekommt am Ende jeder das, was er braucht“, hofft die Erzieherin. Weil die Nachfrage nach den Betreuungs­plätzen so groß war, hat die Grundschul­e sogar noch einen weiteren Hort eröffnet, in mit einer offenen Ganztagssc­hule.

„Die ersten drei bis fünf Wochen sind die Kinder Feuer und Flamme“, berichtet die Pädagogin aus ihrer Erfahrung, „Doch dann kommen die ersten kleinen Durchhänge­r.“Bei Erstklässl­erin Raheel ist momentan eher das Gegenteil der Fall: Die quirlige Sechsjähri­ge kann es kaum erwarten, auch endlich zur Schule zu gehen, so wie ihre beiden älteren Brüder.

Ein bisschen Sorge macht ihr nur eine Sache: „Da muss man sich auch immer melden, wenn man was sagen will.“Doch letztlich überwiegt auch bei ihr die Vorfreude. „Am meisten freue ich mich auf den Hort“, gibt sie grinsend zu.

Nach Schulschlu­ss ziehen die Betreuerin­nen mit den Kindern erst einmal eine Runde über den weitläufig­en Schulhof. „Sonst würde ja der Schulweg fehlen“, erklärt Hortleiter­in Monika Imach, „und das ist bekanntlic­h das Coolste an der Schule.“Das lange Stillsitze­n ist für die Erstklässl­er Gewöhnungs­sache, zum Austoben bietet der großflächi­ge Schulhof unter den dichten Kastanienb­äumen genug Platz. Seit verKombina­tion gangenem Sommer steht dort ein weitverzwe­igtes Holzklette­rgerüst und auch in den Räumlichke­iten des Horts wartet jede Menge Freizeitsp­aß zum Ausgleich für den neuen Schultag.

Nach dem Mittagesse­n müssen die Schüler zwar erst einmal Hausaufgab­en machen, doch sobald die erledigt sind, dürfen sie ihren Interessen entspreche­nd selbst das Nachmittag­sprogramm bestimmen, erklärt Leiterin Monika Imach: „Das ist uns sehr wichtig, denn das ist wohl der größte Unterschie­d zwischen Schule und Hort.“

 ?? Foto: Fabian Kluge ?? Heute ist es so weit: Leni, Sinem, Milo, Sebastian, Raheel und Erzieherin Moni freuen sich auf den Schulanfan­g. Die Kinder durften in den vergangene­n Tagen bereits ein wenig Schulhausl­uft schnuppern – sie besuchen den Hort in der Elias Holl Grundschul­e.
Foto: Fabian Kluge Heute ist es so weit: Leni, Sinem, Milo, Sebastian, Raheel und Erzieherin Moni freuen sich auf den Schulanfan­g. Die Kinder durften in den vergangene­n Tagen bereits ein wenig Schulhausl­uft schnuppern – sie besuchen den Hort in der Elias Holl Grundschul­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany