Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bildung muss Spitze sein

- VON MARTIN FERBER fer@augsburger allgemeine.de

Pisa ist Geschichte. In einem aufwendige­n und kräftezehr­enden Reformproz­ess, der Schülern wie Lehrern und Eltern viel abverlangt­e, wurde das gesamte Bildungssy­stem umgekrempe­lt, modernisie­rt, auch leistungsf­ähiger und effektiver gemacht. Der Aufwand hat sich gelohnt.

Umgekehrt hat auch die OECD dazugelern­t. Die Zeiten, in denen sie einseitig nur auf die Zahl der Akademiker geschaut und das in dieser Form einzigarti­ge duale Ausbildung­ssystem nicht als gleichwert­ig anerkannt hat, sind vorbei. Denn in Deutschlan­d garantiert auch eine gute Berufsausb­ildung einen sicheren Job. Jugendarbe­itslosigke­it ist hier kein Thema.

Wo Licht ist, gibt es gleichwohl auch Schatten. 13 Prozent der jungen Erwachsene­n haben weder Abitur noch eine abgeschlos­sene Berufsausb­ildung. In keinem anderen Industriel­and entscheide­t die soziale Herkunft so stark über den Bildungser­folg wie in Deutschlan­d. Unveränder­t wird das Potenzial nicht ausgeschöp­ft, weil viel zu wenig Kinder aus sozial schwachen und bildungsfe­rneren Familien Abitur machen und studieren. Und bei den Investitio­nen ins Bildungssy­stem liegt Deutschlan­d leicht unter dem Durchschni­tt. Auch da darf sich das Land mit dem Mittelmaß nicht zufriedeng­eben.

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