Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Erdogan: Angriff auf Idlib hätte weltweite Folgen

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Angesichts einer bevorstehe­nden Offensive der syrischen Armee auf die Rebellenpr­ovinz Idlib hat der türkische Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan zum Handeln aufgerufen. „Wenn die internatio­nale Gemeinscha­ft einschließ­lich Europa und den USA es versäumen, jetzt etwas zu unternehme­n, werden nicht nur unschuldig­e Syrer, sondern die gesamte Welt den Preis zahlen“, schrieb Erdogan im Wall Street Journal. Das „nächste Blutvergie­ßen“zu vermeiden, sei aber nicht nur Pflicht des Westens, auch Russland und der Iran seien dafür verantwort­lich, die „humanitäre Katastroph­e“in der Region zu beenden. Erdogan betonte, dass eine Offensive des syrischen Regimes zudem Sicherheit­srisiken für die Türkei, Europa und darüber hinaus berge. Idlib ist der letzte große Rückzugsor­t für Rebellen in Syrien. Die Regierung in Damaskus droht die Provinz einzunehme­n. Am Wochenende hatte die Luftwaffe von Präsident Baschar al-Assad zusammen mit Kampfjets der verbündete­n Russen heftige Angriffe auf Idlib geflogen. Prozesses würde das Land seine Stimmrecht­e in den EU-Ministerrä­ten verlieren, möglicherw­eise auch den Zugang zu den lukrativen Fördergeld­ern aus Brüssel, die fast ein Fünftel des ungarische­n Jahreshaus­halts ausmachen. Ingeborg Grässle, CDU-Politikeri­n in der europäisch­en Volksvertr­etung und Chefin des Haushaltsk­ontrollaus­schusses, listete auf, dass sich bei „einem Drittel der öffentlich­en Ausschreib­ungen in Ungarn nur eine Firma bewirbt“. Es gebe „Korruption und Verschwend­ung von EU-Steuergeld­ern“. Die Stimmung im Parlament ließ sich längst am Beifall ablesen: Die Mehrheit dürfte heute tatsächlic­h zum ersten Mal in der Geschichte der Union gegen ein Mitgliedsl­and die schärfste Strafe fordern.

„Ich weiß, dass Sie sich ihre Meinung schon längst gebildet haben“, begann Viktor Orbán schließlic­h. „Aber Sie werden nicht eine Regierung, sondern ein Land verurteile­n.“Und dann griff er tief in die Historie: Seit über 1000 Jahren sei Ungarn Mitglied der christlich­en Familie und des christlich­en Europa. „Sie werden ein Land verurtei-

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