Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Baum lässt geheim trainieren

Fußball Vor dem Auswärtssp­iel in Mainz will sich der Trainer des FC Augsburg nicht in die Karten schauen lassen. Was hinter den nicht öffentlich­en Übungseinh­eiten steckt

- VON JOHANNES GRAF

Als die Fußball-Profis des FC Augsburg am Dienstagvo­rmittag nahe der Arena ihre Einheit absolviere­n, zeigen sie sich zum einzigen Mal in dieser Woche der Öffentlich­keit. Trainer Manuel Baum will vor dem Auswärtssp­iel beim FSV Mainz 05 möglichst wenig von seinen personelle­n und taktischen Überlegung­en preisgeben, möglichst groß soll der Überraschu­ngseffekt sein. Dem Gegner soll es schwer gemacht werden, das Erfolgskon­zept des FCA zu entschlüss­eln. „Wir wollen uns top vorbereite­n und brauchen bei dem einen oder anderem Thema unsere Ruhe“, erklärt Baum. Drei Trainingse­inheiten finden daher in den kommenden Tagen ohne Zuschauer statt, ehe das Kräftemess­en in Mainz stattfinde­t (Samstag, 15.30 Uhr).

Baums Maßnahme begründet sich im Respekt vor der Mannschaft des Trainerkol­legen Sandro Schwarz. Pauschal spricht Baum von einer „harten Nuss“und fügt hinzu: „Sie haben sehr viele hochtalent­ierte Spieler in ihren Reihen und haben viel Geld in die Hand genommen.“In der vergangene­n Saison kämpfte Mainz bis in die Schlusspha­se der Saison hinein gegen den in die aktuelle Runde ist der Klub mit vier Punkten aus zwei Spielen ordentlich gestartet. Ebenso wie der FCA. Wer von beiden gewinnt, sortiert sich fürs Erste in die Spitzengru­ppe der Bundesliga ein.

Gegen Gladbach lieferten sich Augsburgs Coach Baum und Borussias Pendant Dieter Hecking ein Strategie-Duell: Auf die Taktik des einen reagierte der andere mit einer Anpassung seiner Taktik. Ebenso rechnet Baum in Mainz mit taktischen Herausford­erungen. „Es gibt zwei Strategien“, verrät Baum, man müsse schauen, dass es inhaltlich passt.

Bedeutende­r stuft er indes diesmal die Einstellun­g der Mannschaft­en ein. Baum betont: „Das wird ein Kampfspiel werden.“Mainz bringt im Angriff unter anderem durch Neuzugang Jean-Philipp Mateta und Anthony Ujah körperlich­e Robustheit mit, darauf will Baum passende Gegenmaßna­hmen finden. Ihm bleiben zwei Möglichkei­ten, um der Mainzer Physis zu begegnen: Selbst starke Spieler aufbieten oder wendige, technisch beschlagen­e Kicker gegenübers­tellen.

Erschwert wird die Vorbereitu­ng durch die Länderspie­lpause. Martin Hinteregge­r, Michael Gregoritsc­h (beide Österreich), Kevin Danso (U21 Österreich), Sergio Cordóva (Venezuela), Dong-Won Ji (Südkorea) und Marco Richter (U21 Deutschlan­d) weilen dieser Tage bei ihren nationalen Auswahlen und stoßen erst im Laufe der Woche zu ihren Augsburger Mannschaft­skollegen. Nicht jeder Spieler kann zu gleichen Teilen belastet werden, nicht jeder Spieler ist in der Gegneranal­yse auf dem aktuellen Stand.

Hinzu kommen verletzte oder angeschlag­ene Profis, die am Dienstag unterschie­dliche Programme absolviert­en. Von einer Rückkehr ins Mannschaft­straining noch weiter entfernt sind Fredrik Jensen und Julian Schieber. Jensen erholt sich von einer Bänderverl­etzung am Sprunggele­nk, Schieber von einer Knieverlet­zung. Auf einem Nebenplatz trainierte­n Alfred Finnbogaso­n, RaphaAbsti­eg, el Framberger und Kilian Jakob, nicht alle Trainingsi­nhalte mit der Mannschaft machten Caiuby (Knie) und Jan Morávek (Rücken) mit.

Im Angriff wird Baum wohl erneut Michael Gregoritsc­h aufbieten, der gegen Gladbach getroffen hat. In der vergangene­n Spielzeit hat Finnbogaso­n in beiden Begegnunge­n mit Mainz drei Treffer erzielt, jetzt ist an einen Einsatz des Stürmers noch nicht zu denken. Der Isländer soll zunächst seine Patellaseh­nenreizung auskuriere­n. In der Vergangenh­eit stieg der 29-Jährige wiederholt zu früh ins Training ein, seine Verletzung­en heilten nicht aus, in der Folge fehlte er wochenlang. Baum erklärt, Finnbogaso­n sei auf einem „sehr, sehr guten Weg“, aber noch nicht so weit, „dass wir ihn reinwerfen können“. Baum hütet sich vor Prognosen und freut sich über kleine Fortschrit­te. „Dass er auf dem Grün steht, ist schon mal nicht schlecht“, merkt Baum an.

Weniger Sorgen macht sich der Trainer um einen Einsatz von Ersatztorw­art Andreas Luthe und dem defensiven Allzwecksp­ieler Rani Khedira, die gestern fehlten. Luthe (muskuläre Probleme) und Khedira (Grippe) sollen spätestens bis Samstag fit und gesund sein.

„Wir brauchen bei dem einen oder anderen Thema unsere Ruhe.“

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FCA Trainer Baum zum Ge heimtraini­ng

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