Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Welcher Baum folgt auf die Napoleonstanne?
Abstimmung Die Bürger dürfen mitentscheiden
Gottmannshofen Es führt kein Weg mehr daran vorbei: In vier Wochen muss die Napoleonstanne auf dem Bergrücken von Gottmannshofen aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Dort steht sie seit 1905 und erinnert an die Schlacht bei Wertingen vom 8. Oktober 1805. Dass sie kränkelt, sah man ihr schon länger an.
Die Nachricht von der möglichen Fällung hat hohe Wellen geschlagen. Für die Bürger galt der Baum als ein Wertinger Wahrzeichen. Der Platz auf der Anhöhe zwischen Hohenreichen und Gottmannshofen ist immer noch ein besonderer.
Die Vorschläge, die aus der Bevölkerung kamen, wollen die Verantwortlichen im Rathaus jetzt mit berücksichtigen. Wertingens Umweltreferent Klingler berichtet: „Wir wollen die Napoleonstanne bis auf vier bis fünf Meter kürzen und stehen lassen.“Als Habitatbaum könne er so vielen Tieren Unterschlupf bieten. Sollte sich ein Bildhauer inspiriert fühlen, könnte der Stamm künstlerisch bearbeitet werden. Aus dem gefällten Teil will man Sitzgelegenheiten bauen.
In ihrer unmittelbaren Nähe wird ein neuer Nadelbaum gepflanzt. Dabei sollen die Bürger mitentscheiden. Je besser der Baum zum Standort passt, desto besser kann er anwachsen und gedeihen. So sind letztendlich drei Nadelbäume nach Abwägung aller Faktoren übrig geblieben: die Colorado-Tanne (Abies concolor), die Gemeine Fichte (Picea abies) und die Große Küstentanne (Abies grandis).