Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schnellfahrer müssen in die Zitrone beißen
Fahrzeugkontrollen zum Schulanfang
Für die Schüler der 4. Jahrgangsstufe der Grundschule AugsburgHammerschmiede ist es ein aufregender Tag. Sie dürfen den Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Augsburg bei der Geschwindigkeitsüberwachung vor ihrer Schule helfen. Dabei gibt es Saures für Schnellfahrer und Süßes für Fahrer, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometer halten. Die Aktion trägt den Namen „Sicher zu Schule – Sicher nach Hause!“und wird zum Schulanfang wieder an zwei Grundschulen durchgeführt. Donnerstag ist die Friedrich-Ebert-Volksschule an der Reihe. Die Verkehrspolizeiinspektion Augsburg erhofft sich dabei, dass die Aktion den Autofahrern im Gedächtnis bleibt und diese so in Zukunft auf die Geschwindigkeit des Fahrzeugs vor Schulen oder Kindergärten achten.
Am frühen Mittwochmorgen werden die Autos zuerst von einem Polizist aus dem Verkehr gezogen. Ein anderer Beamter spricht die Autofahrer an und teilt ihnen mit, wie schnell sie gefahren sind. Die Kinder drängen dann vor dem Autofenster des angehaltenden Fahrzeuges und loben oder ermahnen den Fahrer. Von den 50 geprüften Autos müssen heute die meisten den Biss in eine saure Zitrone wagen. Sie waren schneller als die erlaubten 30 Stundenkilometer unterwegs – zur Freude der Kinder. Sie lachen und freuen sich, wenn sie einen Zitronenschnitz übergeben dürfen. In der richtigen Geschwindigkeit ist Gabriele Bartholomäus, 62, gefahren. Sie kommt jeden Tag an der Schule vorbei und kennt die Stelle ganz genau. Freundlich lächelnd nimmt sie die Süßigkeit entgegen.
Am Donnerstag sind Polizei und Schüler noch einmal im Einsatz. Dieses Mal vor der FriedrichEbert-Schule in Göggingen.