Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Polizei durchsucht Baustelle am Schmiedber­g

Ermittlung­en Arbeiter verstecken sich in dem Gebäude. Gab es Diebstähle und Schwarzarb­eit?

- VON JÖRG HEINZLE

Das große Gebäude am Schmiedber­g war schon öfter in den Schlagzeil­en – vor allem deshalb, weil jahrelang nicht viel passierte in der leer stehenden Immobilie. Es hatte deshalb auch den Spitznamen „Geisterhau­s“verpasst bekommen. Inzwischen schreiten die Sanierungs­arbeiten voran. Und ein großer Polizeiein­satz auf der Baustelle sorgte am Mittwochvo­rmittag für Aufsehen.

Auslöser für den Einsatz an der Immobilie in der Innenstadt war nach Angaben eines Polizeispr­echers der Verdacht auf einen Diebstahl von Baumaschin­en. In dem Gebäude sind derzeit mehrere Baufirmen tätig. Ein Mitarbeite­r einer Elektrofir­ma vermisste demnach am Mittwochmo­rgen mehrere Geräte. Sie seien aus einem Lagerraum entwendet worden, teilte er um kurz vor 8.30 Uhr der Polizei mit. Tatverdäch­tig waren Mitarbeite­r einer anderen Firma, welche ebenfalls auf der Baustelle tätig sind. Beim Eintreffen der Polizei versteckte­n sich die für den Diebstahl in Frage kommenden Arbeiter schlagarti­g. Polizisten riegelten deshalb das Gebäude ab und durchsucht­en die Immobilie. Vor Ort war unter anderem der Einsatzzug des Augsburger Polizeiprä­sidiums. Auch zwei Hundeführe­r mit ihren Tieren wurden zu der Suche hinzugezog­en.

Den Beamten gelang es, alle Verdächtig­en – es handelt sich um drei Männer aus Moldawien im Alter von 19 bis 57 Jahren – aufzuspüre­n. „Hinsichtli­ch ihrer Tatbeteili­gung laufen derzeit noch die Ermittlung­en“, teilt die Polizei mit. Außerdem ergab sich der Verdacht der Schwarzarb­eit. Die Polizei zog deshalb das Hauptzolla­mt Augsburg hinzu. Der Grund für den Verdacht: Die drei Moldawier leugneten gegenüber der Polizei, auf der Baustelle gearbeitet zu haben.

Das Gebäude zwischen Schmiedund Leonhardsb­erg gehört seit dem Jahr 2011 einem Geschäftsm­ann aus Dubai. Erst wollte er das Haus wieder verkaufen, dann ein Stadthotel aus der maroden Baubrache machen. 2015 sorgte das leer stehende Haus für Schlagzeil­en, weil Fenstersch­eiben bei Wind herausfiel­en und zwei Fahrzeuge beschädigt­en. Nun soll es ein modernes Wohn- und Geschäftsh­aus werden. Geplant sind 55 kleine Apartments, zwei Penthäuser und Gewerbeflä­chen. Die Fertigstel­lung sei für das erste Quartal kommenden Jahres anvisiert, sagte ein Sprecher des Eigentümer­s vor Kurzem unserer Redaktion.

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Foto: Silvio Wyszengrad Wegen eines Diebstahls rückte die Polizei mit einem großen Aufgebot zu einer Bau stelle am Schmiedber­g an.

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