Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Rekordmeister startet in der 3. Liga
Tischtennis In der ewigen Tabelle der Frauen-Bundesliga liegt der TTC Langweid noch immer auf Platz zwei. Zum Saisonstart wird das bewährte Quartett gesprengt
Noch immer steht der TTC Langweid als Rekordmeister der 1. Bundesliga mit den seit Bestehen der Liga errungenen Punkten auf Platz zwei in der ewigen Tabelle, obwohl die großen Erfolge längst Geschichte sind. Der letzte deutsche Meistertitel datiert aus dem Jahr 2007. Seitdem sind die Langweider ständig auf der Suche nach Sponsoren, um in der Beletage mitspielen zu können. Bisher erfolglos – so startet der Rekordmeister am kommenden Samstag (16 Uhr, Dreifachsporthalle) in der 3. Bundesliga. Gegner im ersten Heimspiel ist die TSG Süßen.
Seit der Saison 1975/76 gibt es die 1. Damen-Bundesliga, die sich aus jeweils fünf Teams aus den vorherigen Nord- und Südgruppen zusammensetzte. Seit 42 Spielzeiten wird nunmehr der deutsche Meister in der eingleisigen Bundesliga ausgespielt. Mit dabei war damals auch der VSC Donauwörth. Wie Donauwörth spielen noch viele andere Spitzenclubs von damals nicht mehr in höheren Ligen. Bei Eastside Berlin steht mit 20 Jahren die längste Verweildauer zu Buche. Mit jeweils 19 Jahren folgen Langweid (als FC Langweid, Müllermilch Langweid oder TTC Langweid) und der SV Böblingen.
Mit acht Meistertiteln seit Bestehen der 1. Bundesliga ist Langweid der Rekordmeister. Mit sieben Titeln folgen der DSC Kaiserberg und der FSV Kroppach, die SpVgg Steinhagen (6) und Eastside Berlin (4). Je zwei Titel konnten FTG Frankfurt, TSV Kronshagen und der VfB Lübeck erringen. Je ein Meistertitel stehen bei WRW Kleve, TSG Dülmen, TV Busenbach, ATSV Saarbrücken und zuletzt bei DJK Kolbermoor zu Buche. In einer Tabelle mit den in den 43 Jahren des Bestehens der 1. Bundesliga von zugehörigen Teams erreichten Punkten nimmt Langweid immer noch Platz zwei hinter Eastside Berlin ein.
Sicher ist dem TTC Langweid vor dem Saisonstart in der 3. Bundesliga, dass er aufgrund des Vorsprungs an errungenen Meistertiteln und Punkten von keinem der derzeitigen Erstligateams in der anstehenden Saison als Rekordmeister verdrängt werden kann und nach errungenen Punkten auch nicht vom zweiten Platz in der ewigen Tabelle.
Nicht so sicher sein kann sich der TTC Langweid einer erneuten Spitzenstellung in der 3. Bundesliga. Langweid wurde zwar im Vorjahr mit nur einem Punkt Rückstand zu Meister und Aufsteiger Neckarsulm Vizemeister und lag weit vor den Verfolgern, dennoch kann aber nicht von einer Favoritenstellung ausgegangen werden. Es gibt in der 3. Bundesliga einige Teams, die um vorderste Plätze spielen können und werden. Auch Langweid kann und wird sich wieder gut in Szene setzen.
Junge Talente sind sicherlich stärker geworden und damit auch deren Teams. Andere ambitionierte Vereine haben sich durch Zugänge verstärkt, während Langweid „bodenständig“geblieben ist und weiter zuversichtlich auf sein bisheriges Team baut: Katharina Schneider, Martyna Dziadkowiec, Maria Krazelova und Martina Erhardsberger. Außerdem soll die junge Sarah Alzinger (2. Mannschaft) mit Einsätzen in der Ersten weiter aufgebaut werden. Diese zukunftsträchtige Absicht hegen die Verantwortlichen des TTCL auch mit Eva Bickel, doch steht aufgrund der langwierigen Verletzung der Spielerin hinter der Umsetzungsmöglichkeit ein Fragezeichen.
Nachdem Spitzenspielerin Katharina Schneider nicht zum Einsatz kommen kann, wird das bewährte Team gesprengt. Es schlägt die Stunde der Talente: Auf Nummer 4 kommt Sarah Alzinger ins Team. Zu den stärksten Teams der Liga gehört die TTG Süßen nicht, doch muss das TTCL-Team trotzdem konzentriert ins Spiel gehen.