Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Student wird zum Spitzenlehrling
Arbeit Simon Göppel wird bei Gesellenprüfung Innungssieger und sein Ausbildungsbetrieb untermauert seinen Ruf als Talentschmiede
Gablingen Ein kleiner Betrieb aus Gablingen scheint Talente magisch anzuziehen. Die Firma Energietechnik Benedikt Kratzer mit mittlerweile elf Monteuren kann im Zeitraum von 20 Jahren schon drei Azubis vorzeigen, die Innungssieger wurden.
Die Firma kümmert sich um die Haustechnik, sowohl Heizung und Lüftung als auch Sanitär. Dieses Jahr ist zum dritten Mal ein Azubi des Betriebs mit seiner Gesellenprüfung Innungssieger geworden. Die Berufsschule hat Simon Göppel mit einem Schnitt von 1,0 abgeschlossen.
Göppel hat vor seiner Ausbildung schon ein Praktikum in dem Betrieb absolviert. Er hat die Realschule und anschließend die Fachoberschule in Neusäß besucht und begann zu studieren. Nach zwei Se- mestern Mechatronik hat er festgestellt, dass ein Studium erst einmal nicht das Richtige für ihn ist. Ihm kam sein damaliges Praktikum in den Sinn und er entschied sich, dort eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker zu machen.
Firmenchef Kratzer erklärt, dass er oft Praktikanten beschäftigt, um junge Leute für das Handwerk begeistern zu können.„Ganz besonders die Vielseitigkeit gefällt mir an der Arbeit“, sagt Simon Göppel. Es sei immer abwechslungsreich gewesen und auch, dass er Kontakt zu Kunden hat, gefällt ihm.
Schon 2006 und 2016 stellte Benedikt Kratzers Betrieb den In- nungssieger. Woran liegt es, dass die Azubis aus Gablingen so erfolgreich sind? „Bei uns wird sehr strukturiert gearbeitet und wir haben auf jedem Gebiet gute Spezialisten, die in ihrer Arbeit aufgehen“, sagt Kratzer. Simon Göppel hat für seine Nachfolger Tipps, wie sie ihre Lehre so gut abschließen können: „Interesse zeigen und viele Fragen stellen, dann lernt man automatisch viel.“Der 22-jährige Anlagenmechaniker will erst einmal in seinem Ausbildungsbetrieb bleiben, aber es wird dann auf eine Weiterbildung hinauslaufen. Entweder er wird doch studieren oder seinen Techniker machen. „Dass man sich vielseitig weiterbilden kann, ist auch ein großer Vorteil unseres Berufes, denn nach der Ausbildung bietet sich ein großes Spektrum an“, sagt sein Chef.
Firmenchef will junge Leute fürs Handwerk begeistern