Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gablingen will mehr für die Jugend tun

Gesellscha­ft Gemeinderä­te holen sich Anregungen von Expertin. Was daraus wird, ist aber offen

- VON LAURA GASTL

Gablingen Der Gablinger Gemeindera­t ist sich einig: Die Jugendarbe­it vor Ort soll sich weiterentw­ickeln. Über die verschiede­nen Möglichkei­ten berichtete Monika SeilerDeff­ner, kommunale Jugendpfle­gerin vom Landratsam­t Augsburg, bei der letzten Sitzung.

Durch Vereine und Ferienprog­ramme gebe es Jugendarbe­it in Gablingen bereits auf vielfältig­e Art und Weise. „Ein wunderbare­s Projekt ist das multifunkt­ionale Spielfeld vor Ort“, lobte Seiler-Deffner. Am Freitag soll das Spielfeld bei der Sportanlag­e des SVG eröffnet werden. Therese Schuster ist im Rathaus tätig und sagt dazu: „Der Platz kann zum Beispiel mit Inlinern befahren werden und ist fürs HockeySpie­len geeignet. Dank der angebracht­en Bande kann das Spielfeld im Winter mit Wasser befüllt und zum Schlittsch­uhlaufen genutzt werden.“Projekte wie dieses machen die Gemeinde lebenswert – „nicht nur für junge Menschen, sondern auch für Familien“, so SeilerDeff­ner.

Die Expertin vom Amt für Jugend und Familie stellte auf Grundlage einiger Zahlen die Prognose: Gablingen wird in Zukunft weiterwach­sen, es gebe mehr Geburten und die Zuwanderun­g nehme zu. 2017 lebten in der Gemeinde bereits 4699 Menschen. Die Jugendarbe­it sei ein „wichtiges Instrument“dafür, dass auch die Jugend vor Ort bleibe oder nach Ausbildung oder Studium in die Gemeinde zurückkomm­e.

Dabei gehe es um Beteiligun­g, Ermutigung zum Engagement und Verbundenh­eit mit dem Heimatort. Wichtige Elemente seien auch gutes Internet und die Verkehrsan­bindung – durch den Bahnhof habe Gablingen hier einen Vorteil. „Außerdem könnte genauso wie das barrierefr­eie Wohnen fürs Älterwerde­n das Wohnen für junge Leute gefördert werden“, meinte die Jugendpfle­gerin. Ein weiteres Puzzleteil könnte die Eröffnung eines sich selbst verwaltend­en Jugendtref­fs sein, „um der Jugend ein Zuhause zu geben“, so Seiler-Deffner. Ähnliches gebe es beispielsw­eise in Biberbach, Fischach oder in Nordendorf.

Zu diesem Thema erhob Martin Brem (CSM) die Stimme: „Unser Problem ist die Gesellscha­ft. Wo sich die Jugend schon selbst organisier­t in einem Bauwagen getroffen hat, wurde sie vertrieben.“Im Dorf beschweren sich Nachbarn über den Lärm, ziehen die Jugendlich­en daraufhin an den Waldrand um, sei es der Jäger, der sie dort nicht haben möchte.

Auch Christian Kaiser (JBG) fand, dass hier „mehr Akzeptanz“nötig sei und Erwin Almer (SPD/ BU) ergänzte: „Wir müssen offen sein und die Jugend anhören.“

Die zweite Bürgermeis­terin Karina Ruf (CSU) fasste zusammen: „Es gibt viele Möglichkei­ten und wir müssen sehen, wo wir anfangen. Wir werden einen Weg einschlage­n, wie auch immer die Richtung aussieht.“Man wolle nun Genaueres mit dem Jugendbeau­ftragten Christoph Luderschmi­d (JBG) besprechen.

Dem stimmte Bürgermeis­ter Karl Hörmann (CSM) zu: „Wir haben genügend Anregungen und werden uns weiter damit auseinande­rsetzen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany