Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Begabung entscheidet
Zum Kommentar „Bildung muss Spitze sein“von Martin Ferber (Seite 1) vom 12. September:
Die „soziale Herkunft“entscheidet also in Deutschland sehr stark über den „Bildungserfolg“. Diese Aussage muss relativiert werden.
Über den Bildungserfolg entscheidet nämlich in allererster Linie nicht die soziale Herkunft, sondern die Begabung. Auch in „sozial schwachen und bildungsferneren Familien“gibt es begabte Kinder, die das Abitur spielend ohne Nachhilfeunterricht schaffen und dann studieren. Und in den sozial starken Familien gibt es leider zu viele Kinder, die das Abitur mit Müh und Not schaffen, aber studierunfähig sind.
Einen „Bildungserfolg“, und zwar einen großen, hat natürlich auch derjenige, der einen guten Haupt- oder Realschulabschluss macht und in einem der so vielen und wichtigen nicht akademischen Berufe vorbildliche Arbeit leistet.
Die OECD vergisst übrigens einen ganz bedeutsamen Kritikpunkt: Die Gymnasien entlassen eine recht hohe Zahl studierunfähiger Abiturienten. Was schlägt die OECD vor, damit dieser schwerwiegende Defekt behoben wird? Wolfgang Illauer, Neusäß