Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Jammern hilft nicht weiter“

Wie Seehofer und Söder auf das Umfragetie­f reagieren

-

München Nach der 35-Prozent-Umfrageple­ite einen Monat vor der Landtagswa­hl hat CSU-Chef Horst Seehofer seine Partei zum Kämpfen aufgerufen. „Jammern hilft nicht weiter“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Es seien noch vier Wochen bis zur Wahl. „Da müssen wir richtig powern.“Auf die Frage, ob die CSU die absolute Mehrheit auf Dauer aufgeben müsse, sagte er: „Nein, natürlich nicht. Das Umfrageerg­ebnis ist schmerzlic­h, das ist nicht schön – aber daraus kann man keinen Dauertrend ablesen.“In dem am Mittwoch veröffentl­ichten „Bayerntren­d“des Bayerische­n Rundfunks war die CSU auf nur noch 35 Prozent abgesackt. Dies sind noch einmal drei Prozentpun­kte weniger als im Juli – so wenig wie noch nie seit 1998, seit es den „Bayerntren­d“gibt.

Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) warnt angesichts der neuen Umfragen vor schwierige­n politische­n Verhältnis­sen. Erkenntnis­sen der Demoskopen zufolge könnten

Söder befürchtet massive Schwächung Bayerns

nach der Landtagswa­hl in einem Monat bis zu sieben Parteien im Landtag vertreten sein. Wenn das so käme, wäre Bayern auf dem Weg in die Instabilit­ät, warnte Söder am Donnerstag. „Ein Parlament, in dem Kommuniste­n und Rechtsextr­eme vertreten sind, in dem alles sich zerfasert und zersplitte­rt, ist eigentlich nicht der Beitrag zu Stabilität, den Bayern braucht“, sagte er mit Blick auf Linke und die AfD. Eine solche Zersplitte­rung würde das Land massiv schwächen, sagte Söder: „Wir wollen ein stabiles Bayern und keine instabile Demokratie.“Das werde auch eine Kernbotsch­aft des CSU-Parteitags am Samstag sein. Söder griff besonders die AfD an: „AfD ist nicht ein bisschen Protest im bürgerlich­en Lager, sondern es ist eine ganz klare Konzeption Rechtsauße­n.“Das Verhalten von AfD-Politikern nach den Vorfällen in Chemnitz sei ein Beispiel, „wie eine Maske der Bürgerlich­keit fällt und eine Fratze neu zutage tritt. Wer zusammen mit Hooligans, mit Rechtsextr­emen wie Pegida und der NPD so Seit’ an Seit’ marschiert, der setzt ein klares Signal“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany