Augsburger Allgemeine (Land Nord)
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Gastronomie Die „Waffle Brothers“eröffnen eine neue Filiale. Das Pfannkuchenhaus musste dagegen schließen
Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich irgendwo eine andere. Augsburgs Gastronomie-Welt ist da keine Ausnahme. Bald können sich Waffel-Fans über eine neue Anlaufstelle freuen: Die „Waffle Brothers“(englisch für Waffel-Brüder) eröffnen eine Filiale in der Salomon-Idler-Straße im Univiertel.
Voraussichtlich ab Samstag, 22. September, bieten Sebastian Tülger mit Ehefrau Emenda und Cousin Christian Waffeln in Eigenkreation an. Dies ist mit der Filiale in der Bahnhofstraße bereits der zweite Laden des Familienteams. Als Tülger vom Leerstand im Univiertel erfuhr, war er sofort begeistert: „Die Universität ist als Standort perfekt: für Familien und Studenten genau richtig.“Die Waffel-Manufaktur bleibt ihrer Grundidee aus Berlin treu. Es werden über 2000 verschiedene Waffelkreationen nach persönlichen Vorlieben mit Früchten, Aufstrichen, Streuseln und Toppings – auch in vegan – frisch zubereitet. Die neue Filiale wird ihr Eissortiment ausweiten. Hierfür hat Tülger einen Eisspezialisten eingestellt.
Davon kann man sich am Eröffnungstag ab 13 Uhr selbst überzeugen. Am „Superheldentag“, an dem sich die Mitarbeiter als Superhelden verkleiden, wird es einiges an Überraschungen geben.
Andere Gastronomen haben dagegen wenig Grund zur Freude. „Wir sind alle todtraurig, auch das Personal und die Gäste“, sagen Angelo Nucci und Walter Fischer. Denn das Pfannkuchenhaus in der Theaterstraße hat seine Pforten Ende August geschlossen. In dem Restaurant von Angelo Nucci und Walter Fischer, Betreiber des „Sommerkellers“in Affing und der „Crazy Bar“in der Maximilianstraße, war seit Dezember 2017 ein Ort für Fans herzhafter und süßer Pfannkuchen. Die Resonanz bei den Gästen sei sehr gut gewesen, sagen die Betreiber, der Umsatz habe die Erwartungen sogar noch überstiegen. Was ging schief?
Die Betreiber hatten nach eigenen Worten Schwierigkeiten, geeignetes Fachpersonal zu finden. „Die Arbeitsbereitschaft und das Pflichtbewusstsein des Küchenpersonals waren katastrophal“, sagt Walter Fischer. Nach langer erfolgloser Personalsuche, bei der man den Kandidaten auch Zusatzleistungen, wie Unterkunft, Handy und höhere Löhne anbot und sogar mit dem Arbeitsamt und einem Personaldienstleister zusammenarbeitete, stand die Entscheidung, den Laden zu schließen, fest.
Aber die Hoffnung auf ein neues Pfannkuchen-Lädchen hat Walter Fischer noch nicht aufgegeben. Eventuell bezieht man in der Winterzeit ein kleineres Objekt, „aber das steht noch in weiter Ferne“. Vielleicht macht in Zukunft dann sogar eine zweite Pfannkuchen-Türe auf.