Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Horgau verspricht einen heißen Tanz
Kreisliga Augsburg Duell der Bezirksliga-Absteiger ist neben Dinkelscherben gegen Westheim das erwartete Spitzenspiel. Anhausens Trainer ärgert sich über Arbeitsverweigerung
Landkreis In der Fußball-Kreisliga Augsburg ist derzeit wenig Spielraum für Patzer, Schwächen oder schlechte Tage. „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, weiß auch Christian Ludl, Trainer des TSV Zusmarshausen. Für die eine Hälfte geht es nun darum, sich aus dem Schlamassel zu befreien oder gar nicht erst unten reinzurutschen. Für die anderen geht es darum, sich an der Tabellenspitze zu etablieren. Nach acht Spieltagen beträgt der Abstand zwischen Tabellenführer Dinkelscherben und dem Tabellenschlusslicht Königsbrunn lediglich zehn Zähler – entschieden ist somit noch lange nichts.
● TSV Dinkelscherben – SpVgg West heim. Spielfrei auf dem Sofa durfte der TSV der Konkurrenz beim Patzen zusehen. Doch nun steht die Truppe von Michael Finkel beim Spitzenspiel gegen die SpVgg Westheim in der Pflicht. „Wir wollen natürlich die Tabellenführung verteidigen, doch das wird ein 50:50-Spiel. Die Tagesform wird entscheidend sein“, so Finkel. Einen Vorteil sieht der 40-Jährige aufgrund des spielfreien Wochenendes übrigens nicht. Trotz überragender Leistung in den letzten Wochen schiebt sein Gegenüber Oliver Haberkorn dem Tabellenführer mit einem Punkt Vorsprung die Favoritenrolle zu. „Ich habe ein paar angeschlagene und kranke Spieler. Dinkelscherben ist für mich daher der ganz klare Favorit. Dennoch versuchen wir alles, um zumindest einen Zähler mit nach Hause zu nehmen“, erklärt der 34-Jährige. Die Hoffnung ruht in Westheim natürlich auf der starken Offensivreihe um den zuletzt vierfachen Torschützen Marco Spengler. Mit 18 Toren ist die SpVgg derzeit die torgefährlichste Mannschaft.
● FC Horgau – TSV Neusäß. Noch nie trafen die beiden Mannschaften in der Punktrunde aufeinander. Am neunten Spieltag der Kreisliga-Saison 2018/19 ist es nun sogar ein Spitzenspiel, das für beide BezirksligaAbsteiger richtungsweisend sein kann. In Horgau ist die Vorfreude derweil riesig. „Wir haben dort viele Freunde, zudem ist Neusäß auf dem Tableau bereits Tabellenführer. Wir freuen uns riesig darauf“, erklärt Franz Stroh und hofft auf zahlreiche Zuschauer. Doch auch wenn der TSV Neusäß derzeit die Nase mit 14 Zählern und zwei Partien weniger vorne hat, weiß Trainer Karlheinz Pecher um die Stärken der Horgauer. „Der Kader ist im Vergleich zur Bezirksliga-Saison unverändert. Sie haben Qualität mitgebracht und sind ein eingespieltes Team“, so Pecher, „Dennoch spielen wir auf Sieg.“
● FC Haunstetten – SSV Margerts hausen. Die Ausgangslage nach dem 1:1 gegen den Meisterschaftsanwärter TSV Neusäß könnte vor dem Aufeinandertreffen mit dem Mitaufsteiger besser nicht sein. Mit einem Sieg wäre die Mannschaft um Trainer Thomas Kempter vermutlich nicht nur über dem Strich, sondern hätte auch den Anschluss ans Mittelfeld wiederhergestellt. „Das ist für uns wie ein Sechs-PunkteSpiel. Wir haben gegen Neusäß bereits eine gute kämpferische Leistung gezeigt. Daran wollen wir anknüpfen und auch gegen den FC punkten, im besten Fall sogar gewinnen“, erklärt Kempter. Nur drei Zähler trennen die beiden direkten Konkurrenten voneinander. „Ich sehe den FC mit uns auf einer Augenhöhe. Zudem wird es endlich mal wieder Zeit für einen Sieg“, fügt Kempter hinzu. Das letzte Spiel konnte der SSV gegen Tabellenschlusslicht Königsbrunn am ersten Spieltag für sich entscheiden.
● Suryoye Augsburg – TSV Leiters hofen. Nach zwei Niederlagen hat sich der TSV selbst rehabilitiert. Beim Derby auf der Alm vor eigenem Publikum gegen den SV Anhausen (2:0) zeigte die Mannschaft um Bernd Endres eine gute Leistung. „Klar, spielerisch ist immer Luft nach oben. Aber wenn wir so weiter spielen, dann werden wir genügend Punkte in dieser Saison holen“, ist der 38-Jährige im Großen und Ganzen zufrieden. Dass nun mit Suryoye Augsburg eine sehr körperbetonte und robuste Mannschaft wartet, lässt Endres kalt. „Wir lassen uns da nicht einschüchtern. Mit unseren schnellen Leuten werden wir auf ihrem großen Platz eher einen kleinen Vorteil haben.“Ein Dreier in Augsburg würde vorerst alle Abstiegskampfsorgen begraben.
● SV Anhausen – FSV Wehringen. Der Frust sitzt nach der 0:2-Niederlage auf der Alm tief. „Für mich war das Arbeitsverweigerung der kompletten Mannschaft und das schlechteste Spiel seit ich in Anhausen tätig bin“, macht Spielertrainer Benedikt Schmid seinem Ärger Luft. Grundsätzlich befindet sich der SSV in einer kniffligen Situation. Denn bei einer Niederlage geht es im Sturzflug in Richtung Abstiegsränge. „Leitershofen hat uns bereits fußballerisch und zweikampftechnisch einiges vorgemacht. Wenn wir jetzt nicht endlich 110-Prozent geben, wird es am Ende für diese Liga nicht reichen“, so der 27-Jährige, „Gegen Wehringen brauchen wir jetzt drei Punkte.“Zu allem Überfluss kommen personelle Probleme.
● TSV Zusmarshausen – TSV Göggin gen. Wie bitter Fußball sein kann, musste der TSV Zusmarshausen am vergangenen Wochenende am eigenen Leib spüren. Bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit führte man gegen den FSV Wehringen, bis ein Foulelfmeter den 1:1- Endstand brachte. „Das schlimme daran, wir hatten kurz zuvor das 2:0 erzielt, das aufgrund eines angeblichen Handspiels wieder aberkannt wurde“, ärgerte sich Christian Ludl. Mitte der Woche klang der 40-Jährige jedoch wieder etwas positiver und war mit seinen Gedanken vorwiegend beim TSV Göggingen. „Die Personalsituation entspannt sich ein wenig. Wink, Hakerek und Link sind wieder zurück und werden dem Team eine gewisse Stabilität geben, die wir brauchen“, so Ludl. Der TSV braucht gegen Göggingen nun dringend drei Zähler, um den Anschluss ans Mittelfeld zu schaffen.