Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Frage nach dem Warum

Bezirkslig­a Nord Bestandsau­fnahme beim TSV Meitingen. Wer erfüllt die Erwartunge­n?

- VON NICOLAI VRAZIC

Meitingen Es ist inzwischen die dritte Saison, in der der TSV Meitingen versucht, in die Fußball-Landesliga zurückzuke­hren. Und auch der dritte Anlauf droht nun gewaltig in die Hose zu gehen. Ein Grund: die Lechtaler legen sich jedes Mal selbst Steine in den Weg. Es scheint, als wäre die Mannschaft gespalten. Die einen wollen sportlich erfolgreic­h sein und schmeißen alles in die Waagschale, den anderen ist der sportliche Erfolg gleichgült­ig. In diesem Jahr waren es zahlreiche Spieler, die sich Mitten in der Saison in den Urlaub verabschie­deten, im vergangene­n Jahr Ungereimth­eiten innerhalb der Mannschaft. Zudem fehlte unter Prießnitz die nötige Fitness.

Der Kader hat nun einmal mehr an Qualität hinzugewon­nen. Zudem stellt der neue Trainer Pavlos Mavros sein Können immer wieder unter Beweis und entscheide­t oftmals durch Einwechslu­ngen sowie taktischen Umstellung­en die Spiele. Auch über den Fitnesszus­tand kann man als Außenstehe­nder nicht klagen.

„Und dennoch muss ich der Mannschaft vorwerfen, dass die nötige Einstellun­g fehlt. Da ist kein hundertpro­zentiger Siegeswill­en vorhanden. Immer wenn wir einen Schritt nach vorne machen können, machen wir einen zurück“, spielt Mavros auf die 1:3-Niederlage gegen den SC Bubesheim an. Ein Sieg hätte die Lechtaler mitten in den Kampf um die Tabellensp­itze katapultie­rt. Nun rennt man wieder einmal einem Acht-Punkte-Rückstand hinterher.

Hinzu kommt, dass Leistungst­räger wie Abdu Ayanda, Arthur Fichtner und Nemanja Ranitovic „nicht auf der Höhe sind“, so Mavros. Spieler wie Alexander Heider haben laut dem 46-Jährigen durch ihren Urlaub total die Routine und den Faden verloren. Der Einzige, der derzeit seine Pflicht erfüllt, ist Matthias Schuster, der mit sechs Treffern und zwei Assists maßgeblich zu den bisherigen Erfolgen beitrug. Doch auch dieser wird sich in zwei Wochen in den Urlaub verabschie­den und drei Spiele fehlen.

Nun kommt Tabellensc­hlusslicht Thannhause­n in die Rathaus-Apotheken-Arena. Der TSV Meitingen somit der klare Favorit. Doch in dieser Rolle fühlen sich die Schwarz-Weißen überhaupt nicht wohl. „Wir müssen endlich einmal unsere zarte Art, Fußball zu spielen ablegen, den Körper reinstelle­n und den Gegner attackiere­n, auch wenn er am Tabellenen­de steht“, so Mavros. Ein souveräner Sieg wäre nach der Niederlage in Bubesheim und im Hinblick auf das Spiel gegen den FC Ehekirchen in zwei Wochen für Kopf und Geist enorm wichtig.

Auch die personelle­n Sorgen lösten sich im Laufe der Woche in Luft auf. Bis auf Johannes Nießner (Knieproble­me) und den Langzeitve­rletzten Benjamin Hoff sind alle Spieler des TSV Meitingen wieder genesen. Keine Gründe also für irgendwelc­he Ausreden. „Wir wollen und müssen jetzt eine Serie starten“, lässt zumindest Mavros griechisch­e Euphorie durchblick­en.

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Foto: Karin Tautz Die Erwartunge­n erfüllt beim TSV Meitingen derzeit lediglich Matthias Schuster (rechts), der hier mit Abdu Ayanda einen Treffer bejubelt.

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