Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Frage nach dem Warum
Bezirksliga Nord Bestandsaufnahme beim TSV Meitingen. Wer erfüllt die Erwartungen?
Meitingen Es ist inzwischen die dritte Saison, in der der TSV Meitingen versucht, in die Fußball-Landesliga zurückzukehren. Und auch der dritte Anlauf droht nun gewaltig in die Hose zu gehen. Ein Grund: die Lechtaler legen sich jedes Mal selbst Steine in den Weg. Es scheint, als wäre die Mannschaft gespalten. Die einen wollen sportlich erfolgreich sein und schmeißen alles in die Waagschale, den anderen ist der sportliche Erfolg gleichgültig. In diesem Jahr waren es zahlreiche Spieler, die sich Mitten in der Saison in den Urlaub verabschiedeten, im vergangenen Jahr Ungereimtheiten innerhalb der Mannschaft. Zudem fehlte unter Prießnitz die nötige Fitness.
Der Kader hat nun einmal mehr an Qualität hinzugewonnen. Zudem stellt der neue Trainer Pavlos Mavros sein Können immer wieder unter Beweis und entscheidet oftmals durch Einwechslungen sowie taktischen Umstellungen die Spiele. Auch über den Fitnesszustand kann man als Außenstehender nicht klagen.
„Und dennoch muss ich der Mannschaft vorwerfen, dass die nötige Einstellung fehlt. Da ist kein hundertprozentiger Siegeswillen vorhanden. Immer wenn wir einen Schritt nach vorne machen können, machen wir einen zurück“, spielt Mavros auf die 1:3-Niederlage gegen den SC Bubesheim an. Ein Sieg hätte die Lechtaler mitten in den Kampf um die Tabellenspitze katapultiert. Nun rennt man wieder einmal einem Acht-Punkte-Rückstand hinterher.
Hinzu kommt, dass Leistungsträger wie Abdu Ayanda, Arthur Fichtner und Nemanja Ranitovic „nicht auf der Höhe sind“, so Mavros. Spieler wie Alexander Heider haben laut dem 46-Jährigen durch ihren Urlaub total die Routine und den Faden verloren. Der Einzige, der derzeit seine Pflicht erfüllt, ist Matthias Schuster, der mit sechs Treffern und zwei Assists maßgeblich zu den bisherigen Erfolgen beitrug. Doch auch dieser wird sich in zwei Wochen in den Urlaub verabschieden und drei Spiele fehlen.
Nun kommt Tabellenschlusslicht Thannhausen in die Rathaus-Apotheken-Arena. Der TSV Meitingen somit der klare Favorit. Doch in dieser Rolle fühlen sich die Schwarz-Weißen überhaupt nicht wohl. „Wir müssen endlich einmal unsere zarte Art, Fußball zu spielen ablegen, den Körper reinstellen und den Gegner attackieren, auch wenn er am Tabellenende steht“, so Mavros. Ein souveräner Sieg wäre nach der Niederlage in Bubesheim und im Hinblick auf das Spiel gegen den FC Ehekirchen in zwei Wochen für Kopf und Geist enorm wichtig.
Auch die personellen Sorgen lösten sich im Laufe der Woche in Luft auf. Bis auf Johannes Nießner (Knieprobleme) und den Langzeitverletzten Benjamin Hoff sind alle Spieler des TSV Meitingen wieder genesen. Keine Gründe also für irgendwelche Ausreden. „Wir wollen und müssen jetzt eine Serie starten“, lässt zumindest Mavros griechische Euphorie durchblicken.