Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bollwerk war nicht zu knacken
Bezirksliga Nord Warum sich der TSV Gersthofen gegen den TSV Hollenbach mit einer torlosen Nullnummer zufrieden gegen muss. Emotionale Gedenkminute vor dem Anpfiff
Gersthofen Und wieder steht die Null. Zum sechsten Mal in dieser Saison hat der TSV Gersthofen keinen Gegentreffer kassiert. Das war noch die beste Nachricht am gestrigen Abend, denn bei der torlosen Nullnummer gegen den TSV Hollenbach haben die Schützlinge des Trainerduos Florian Fischer/ Mario Schmidt aber auch keinen Treffer erzielt. Das Bollwerk der Gäste war nicht zu knacken.
Hoch emotional wurde es vor dem Anpfiff, als sich beide Mannschaften im Mittelkreis zur Gedenkminute für den am Mittwoch verstorbenen Matthias Jacobi vom TSV Aindling versammelten. Da konnte man eine Stecknadel fallen hören. Die Bezirksliga hielt den Atem an.
Wer weiß, wie die Partie verlau- fen wäre, wenn Schiedsrichter Markus Rackl (Westendorf) gleich in der siebten Minute einen Elfmeter gepfiffen hätte, als Manuel Lippe von Simon Ruisinger im Hollenbacher Strafraum zu Fall gebracht wurde (7.). Wäre hier das 1:0 gefallen, hätten sich die Gäste auch am Spiel beteiligen müssen. So ließen sich den Gersthofen, der gefühlte 80 Prozent Ballbesitz hatte, an einer massierten Deckung auflaufen und lauerten nur auf Fehler, die sie dann zu Kontern nutzten.
Die beste Chance der ersten Halbzeit hatte Ferkan Secgin, der das Leder nach feiner Vorarbeit von Oktay Yavuz und Matthias Buckow aber aus 13 Metern in den Nachthimmel jagte (31.). Der Ex-Gersthofer Rainhold Tinni im Hollenbacher wurde erstmals in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit geprüft, als er ein Freistoß von Rudi Kine entschärfte (45.+2). Da hatte sein Gegenüber Michael Finkert mehr zu tun. Zweimal schnappt der Gersthofer Schlussmann vor Alexander Greifenegger zu.
Der TSV Gersthofen fand auch im zweiten Durchgang kein Rezept, den Hollenbacher Beton zu durchbrechen. Da wurde viel zu oft quer und zu umständlich nach vorne gespielt, so dass sich die Hintermannschaft der Gäste immer wieder formieren konnte. „Gegen eine Mannschaft, die mit zwei Viererketten hinten drin steht, ist es halt schwer“, konstatierte Abteilungsleiter Klaus Assum, nachdem Finkert bei einem Konter sogar außerhalb des Strafraums klären musste.
Hoffnung keimte auf, als Simon Ruisinger sehr zum Unmut der zahlreichen Gästeanhänger mit der Ampelkarte das Feld verlassen musste (56.). Doch auch mit einem Mann Überzahl fand der TSV Gersthofen keine Lösung. Das unermüdliche Anrennen blieb ohne Konsequenz. Da man den Weg in den Strafraum nicht fand, versuchten es Oktay Yavuz oder Niklas Kratzer mit Weitschüssen, die ebenfalls nicht ihr Ziel fanden. In den letzten zehn Minuten versuchten es die Gastgeber sogar mit dem eingewechselten, zwei Meter großen Innenverteidiger Stefan Smolka als Brecher in Mittelstürmerposition. Doch auf der Gegenseite musste Andi Durner gegen Alexander Kaltenstadler in höchster Not retten. Ein Kopfball von Ferkan Secgin (82.) und ein letzter Versuch von Rudi Kine (87.) verpufften erfolglos. Der Lucky Punch wollte nicht gelingen. Das Bollwerk hielt dicht. TSV Gersthofen: Finkert – Gai, Fischer, Wagemann – Okan Yavuz – Buckow (57. Lux) , Kine, Oktay Yavuz (80. Smolka), Lip pe (68. Durner) – Kratzer, Secgin.
TSV Hollenbach: Tinni – Knauer, Greifen egger (81. Sedlak), Adrianowytsch, Stark, Kaltenstadler – Anzano (69. Fischer), Ja kob, Ruisinger – Meissner (72. Witzenber ger), Meyer.
Schiedsrichter:
Zuschauer: Gelb Rot: